Das Universitätsklinikum Leipzig richtet einen Bereich für die Erstuntersuchung von Asylsuchenden ein und unterstützt so den Freistaat bei der medizinischen Versorgung der Flüchtlinge in Sachsen. Das UKL übernimmt diese Aufgabe im Auftrag der zuständigen Landeseinrichtungen und des Gesundheitsamtes sowie in Zusammenarbeit mit der Zentralen Ausländerbehörde bei der Landesdirektion Sachsen.

Die Einrichtung wurde auf dem Gelände der ehemaligen Kinderklinik in der Oststraße etabliert. Dafür wurde in kürzester Zeit ein leerstehendes Gebäude zu einer Registrierungs- und Untersuchungseinheit umgerüstet und so ausgestattet, dass der Betrieb in dieser Woche begonnen werden konnte. Die Untersuchungen werden von Ärzten und Pflegenden des Universitätsklinikums durchgeführt, die dazu von ihren bisherigen Aufgaben freigestellt sind.

“Wir sehen es als unsere Pflicht, in der aktuellen Situation Unterstützung zu leisten und unsere Kompetenz für die medizinische Versorgung zur Verfügung zu stellen”, betont Prof. Wolfgang E. Fleig, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig. Die Erstuntersuchung ist der erste Schritt, um eine möglicherweise notwendige Behandlung der in den Herkunftsländern oft nur unzureichend medizinisch versorgten Menschen sicherzustellen. Ein besonderes Augenmerk der allgemeinen Untersuchung liegt auf der Suche nach potentiell schweren Infektionskrankheiten. Sie sollten frühzeitig erkannt und behandelt werden, um so auch Übertragungen auf andere Asylsuchende oder die einheimische Bevölkerung zu verhindern. Dazu stehen bei Bedarf den Kollegen in der neuen Erstuntersuchungseinrichtung alle Experten des UKL zur Verfügung.

“Unsere Aufgabe ist es, den nach monatelanger, oft strapaziöser Reise hier ankommenden Menschen in einer Erstprüfung eine eventuell notwendige medizinische Fürsorge zukommen zu lassen und gleichzeitig sicherzustellen, dass schwerwiegende Gesundheitsprobleme schnell erkannt und behandelt werden. Erfahrungen aus anderen derartigen Einrichtungen sagen uns, dass wir in der Mehrheit jedoch mit gesunden Menschen rechnen können”, sagt Prof. Tom Lindner, der ärztliche Leiter der Erstuntersuchungseinheit am UKL.

Derzeit engagieren sich bereits viele Ärzte und Pflegende des Universitätsklinikums ehrenamtlich in der medizinischen Versorgung der Menschen in den Erstunterkünften in Leipzig. Mit der jetzt eingerichteten Erstuntersuchungseinheit am UKL soll das Aufnahmeverfahren beschleunigt und so die Situation der zu uns kommenden Flüchtenden verbessert werden. Bisher erfolgte die Erstuntersuchung vorrangig in Chemnitz. Seit kurzem steht auch in Leipzig eine Erstuntersuchungseinrichtung zur Verfügung. Sie wird jetzt durch die UKL-Einrichtung verstärkt.

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