In Abtnaundorf hatten es in der letzten Nacht drei Räuber auf einen Pizzaboten abgesehen - Zeugen gesucht +++ Gestern Abend kam es am Rossplatz im fünften Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses zu einem Wohnungsbrand bei dem für eine 78-Jährige jede Hilfe zu spät kam +++ Der Polizei ist es gelungen, einen Ticket-Fälscherring zu ermitteln.

Pizzabote ins Dunkle gelockt und überfallen

Mit einem perfiden Plan hatten es in der letzten Nacht drei unbekannte Täter auf die Einnahmen eines Pizzalieferanten und zwei Pizzabrötchen abgesehen. Einer der Täter rief dabei – mit ursächsischem Dialekt – bei dem Bestellservice an und orderte zwei Brötchen und Getränke zu einem Einfamilienhaus im Abtnaundorfer Park. Der Bote (26) erreichte gegen 21:35 Uhr den Auslieferungsort An der Parthe mit seinem Roller, wo bereits vor dem Haus der Empfänger wartete. Dieser erklärte, dass drinnen seine Eltern schlafen würden und er die Ware daher draußen in Empfang nehmen würde. Plötzlich standen zwei dunkel gekleidete und maskierte Männer hinter dem 26-Jährigen. Einer von ihnen hatte einen Teleskopschlagstock in der Hand und forderte von ihm alles, was er an Geld bei sich hatte.

Im ersten Moment reagierte der Bote nicht und kassierte daher einen Stoß vom Arm des Mannes – nicht derb, dieser war wohl vorerst nur als Drohung zu verstehen. Der 26-Jährige händigte dem Räuber daraufhin sein Portemonnaie mit Wechselgeld (dreistelliger Bargeldbetrag) aus. Der Mann, der sich zuerst als Kunde zu erkennen gegeben hatte, stand nun direkt neben den Maskierten und forderte vom Boten auch noch das Handy. Auch dieses überreichte der 26-Jährige. Zu guter Letzt verlangten die Täter nach den bestellten Pizzabrötchen. Nachdem sie diese erhalten hatten, verschwanden sie im Dunkel des Parks. Kurz darauf erschien der eigentliche Bewohner des Einfamilienhauses und half dem überfallenen Pizzalieferanten dabei, die Polizei zu informieren.

Den unmaskierten Täter konnte der Zeuge später wie folgt beschreiben:

– ca. 20 Jahre alt
– etwa 1,75 m groß
– schlanke Statur
– mittellange, dunkelblonde Haare mit Seitenscheitel
– europäisches Aussehen
– sprach gutes Deutsch ohne erkennbaren Akzent
– trug helle Hosen und ein helles, langärmeliges Oberteil.

Zeugen, die Hinweise zu den Tätern und der Tat liefern können, werden gebeten, sich bei der Kripo, Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig, Tel. (0341) 966 4 6666, zu melden.

78-Jährige stirbt bei Wohnungsbrand

Aus bislang noch nicht abschließend geklärter Ursache kam es gestern Abend am Rossplatz im fünften Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses zum Wohnungsbrand, bei dem sich die Flammen im gesamten Mietbereich der 78-jährigen Mieterin ausbreiteten. Eine Mitarbeiterin vom Pflegedienst, die Rauch aus der Wohnung hervorquellen und Feuerschein im Fenster sah, bemerkte das Unglück und informierte umgehend die Feuerwehr. Diese rückte mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften aus und konnte die Flammen löschen, bevor sie auf andere Wohnungen übergriffen.

Jedoch kam für die 78-Jährige jede Hilfe zu spät, sie konnte nach den Löscharbeiten nur noch tot geborgen werden. Um nähere Aufschlüsse zu ihren Todesumständen zu erlangen, wird sie in den kommenden Tagen in der Leipziger Rechtsmedizin obduziert. Vier weitere Anwohner indes, die ihre Wohnungen verlassen hatten, mussten mit Verdacht auf Rauchgasintoxikation behandelt werden. Sie waren durch das stark verqualmte Treppenhaus zum Ausgang gelaufen und hatten dabei die giftigen Gase eingeatmet. Nun ermittelt die Polizei wegen fahrlässiger Brandstiftung. Möglich ist, dass der Brand im Wohnzimmer, in dem die 78-Jährige auch schlief, durch unsachgemäßen Umgang mit klimmenden Stoffen entstand.

Fälscherring auf die Schliche gekommen

Der Dienstag stand ganz im Zeichen von sieben Wohnungsdurchsuchungen in Leipzig bei einem berüchtigten Fälscherring, dem die Leipziger Kripo nach akribischen Ermittlungen auf die Schliche kam. Die Gruppe fälschte in den vergangenen Wochen und Monaten wiederholt Fahrkarten der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB). Dazu verwendeten sie überwiegend ermäßigte Kurzfahrkarten, die sie insoweit veränderten, dass der Eindruck entstand, es handle sich um z. B. Monatskarten im Wert von 69 Euro oder Karten des Mitteldeutschen Verkehrsverbunds im Wert von bis zu 258 Euro. Doch auf diese Fälschungen wurden Polizei und LVB schließlich aufmerksam, denn wiederholt boten Käufer solche Karten der LVB zum Rückkauf an bzw. wurden solche gefälschten Fahrausweise bei Kontrollen festgestellt. Doch wie kamen die Fahrkarten in Umlauf?

Schlichtweg boten die Fälscher und Hehler potentiellen Interessenten die veränderten Fahrausweise in Gaststätten, Bars aber auch an Fahrkartenautomaten zu unschlagbar günstigen Preisen von 20-40 Euro zum Kauf an. Diese nutzten häufig die preislich günstigen Gelegenheiten und griffen zu – möglicherweise ohne zu wissen, dass sie sich damit selbst strafbar machten und mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen müssen. Deshalb warnt die Polizei ausdrücklich vor dem Erwerb und der Nutzung eines solchen Fahrausweises. Es handelt sich dabei um kein Kavaliersdelikt. So konnten bei den Wohnungsdurchsuchungen neun Personen, fünf Frauen (25, 26, 28, 32, 33) und vier Männer (31, 33, 33, 33) namentlich bekannt gemacht und vorbereitete, bereits gefälschte, aber auch schon für das Jahr 2016 gefertigte Karten beschlagnahmt werden. Ebenso wurden Computer, Fälscherprogramme und, wie es der Zufall wollte, auch Betäubungsmittel in nicht geringer Menge gefunden. Dazu gehörten 514 Gramm Marihuana, zwei Cannabispflanzen und 1,5 Liter Flüssigkeit, welche positiv auf einen Mephedrontest reagierte. Gegen die Frauen und Männer wird nun wegen Hehlerei, Betrug und wegen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz ermittelt.

Brennende Müllcontainer

Auf bisher noch unbekannte Art und Weise haben gestern Abend unbekannte Täter vor der Deutschen Bundesbank zwei 1.100 Liter Müllcontainer in Brand gesetzt. Der Brand wurde durch die Kameraden der Feuerwehr gelöscht. Es entstand ein Sachschaden im hohen dreistelligen Bereich. Ob der Brand einen Bezug zu den Sachbeschädigungen vom 12.12.2015 hat, muss im Nachgang ermittelt werden.

Mölkauer Kirche heimgesucht

Die aufgehebelte Außentür zur Sakristei weckte gestern Vormittag die Aufmerksamkeit des Friedhofsmeisters (62) der ev.-luth. Kirche von Mölkau. Er schaute sich sofort in dem kleinen Raum um und entdeckte den aufgebrochenen und durchwühlten Schrank, aus dem ein Unbekannter sakrale Gegenstände stahl, unter anderem eine Taufkanne, Taufschale, verschiedene Kelche und ein Abendmahlgeschirr. Einige der Gegenstände waren nach Aussage des 62-Jährigen aus Edelmetall gefertigt, mit einer Gravur versehen und somit wertvoll. Die Polizei ermittelt auch in diesem Fall wegen Diebstahl im besonders schweren Fall.

Schwerer Verkehrsunfall – mehrere beteiligte Fahrzeuge

Gestern Abend, gegen 22:45 Uhr ereignete sich auf der BAB 14 zwischen Mutzschen und Leisnig ein schwerer Verkehrsunfall, in dem acht Fahrzeuge involviert waren. Ein bislang unbekannter Fahrzeugführer hatte auf dem linken Fahrstreifen der A 14 Richtung Dresden eine Plane verloren, die nunmehr durch Einsatzkräfte des Autobahnrevieres weggeräumt werden sollte. Dazu sperrten die Polizisten für einen kurzen Moment die Richtungsfahrbahn, wodurch der nachfolgende Fahrverkehr zum Erliegen kam und sich ein Stau bildete. Diesen erkannte ein 38-jähriger Lkw-Fahrer (schwer verletzt) zu spät. Er versuchte zwar mit seinem Sattelschlepper vom Hersteller DAF noch nach links auszuweichen, doch touchierte er einen auf dem rechten Fahrstreifen stehenden Sattelzug (ungarischer Fahrer (33)), prallte gegen die Mittelleitplanke, dann wiederholt gegen den Lkw vom Hersteller Renault und schob sich auf fünf bereits haltende Autos, bevor er schließlich stehen blieb.

Ein ihm nachfolgender Audifahrer erkannte das Geschehen zu spät und versuchte, auf dem Standstreifen auszuweichen. Dabei kam er ins Schleudern und fuhr in die Unfallstelle. Mit jetzigem Stand wurden 13 Personen verletzt, davon elf schwer, worunter 4 Kinder, ein Säugling und eine Frau, die lebensbedrohliche Verletzungen erlitt, zu zählen sind. Sie wird derzeit intensiv-medizinisch behandelt. Aufgrund schwieriger Bergungsmaßnahmen aller unfallbeteiligter Fahrzeuge und der Unfallaufnahme musste die Fahrbahn in Richtung Dresden bis kurz vor 07:00 Uhr voll gesperrt bleiben. Die Gegenfahrbahn in Richtung Magdeburg konnte bereits kurz vor 06:00 Uhr wieder freigegeben werden.

Für die Zeit der Vollsperrung war auch über die S 37 eine Umleitungsstrecke eingerichtet. Auf dieser verunglückte kurz nach 06:00 Uhr ein Lkw Höhe Ablaß, der in einen Straßengraben rutschte und umzukippen drohte. Die Freiwillige Feuerwehr von Mügeln kam zum Einsatz und unterstützte die Bergung des Lkw. Der Fahrer selbst blieb unverletzt.

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