In der letzten Nacht versuchten in den Stadtgebieten Lindenau und Plagwitz unbekannte Täter, mehrere Wohnmobile in Brand zu setzen +++ Mit vorgehaltener Waffe wurde Montagnacht in Lindenau ein 19-Jähriger um sein Handy gebracht - In beiden Fällen sucht die Polizei Zeugen +++ Im Stadtgebiet Leipzig wurden in den letzten beiden Nächten wieder mehrere Automaten gesprengt.

Ziel von Brandstiftungen: Wohnmobile

Heute Nacht versuchten in den Stadtgebieten Lindenau und Plagwitz unbekannte Täter, mehrere Wohnmobile in Brand zu setzen. In Plagwitz konnte ein schnell eingreifender Zeuge den Brand von insgesamt elf Wohnwagen verhindern. In Lindenau wurde ein Oldtimer teilweise durch Flammen beschädigt. Zusätzlich gelang es unbekannten Brandstiftern in Connewitz, einen Oldtimer-Wohnwagen vollständig in Brand zu setzen. Dort wiederum wurden noch drei weitere Fahrzeuge durch die Hitze beschädigt.

1. Brand: Lindenau – ca. 4.000 Euro Schaden

In Lindenau hatten unbekannte Täter in der Engertstraße auf die Reifen eines Oldtimer-Wohnmobiles einen Brandsatz gelegt und diesen entzündet. Ein Zeuge bemerkte gegen 2:40 Uhr die Flammen am vorderen Radkasten und entfernte diese rasch. Trotzdem brannte nach kurzer Zeit der hintere Bereich des Wohnwagens. Die hinzugerufene Feuerwehr der Hauptfeuerwache konnte das Feuer löschen, bevor es auf in der Nähe parkende Fahrzeuge übergreifen konnte. Der Schaden am Daimler-Wohnmobil wird auf ca. 4.000 Euro geschätzt.

2. Verhinderter Brand: Plagwitz

Aus Plagwitz wurde die Polizei beinahe zeitgleich mit dem Brand in Lindenau darüber informiert, dass unbekannte Täter auf insgesamt elf Wohnmobilen in der Zollschuppenstraße Brandsätze gelegt hatten. Der Hinweisgeber (33) befand sich mit Freunden auf einem Spaziergang, als die Gruppierung den flackernden Lichtschein an den Fahrzeugen erblickte. Schnell rannten sie zu den Brandsätzen und entfernten diese umgehend, so dass ein Feuer verhindert werden konnte. An fünf Fahrzeugen konnte die Polizei eine Rußanhaftung feststellen. Ob die Wohnwagen beschädigt wurden, konnte bisher noch nicht geprüft werden. Offenbar wurde hier aber Schlimmeres noch rechtzeitig verhindert.

3. Brand: Connewitz – insgesamt vier Fahrzeuge beschädigt

In Connewitz legten unbekannte Täter etwa zur gleichen Zeit in der Mühlholzgasse eine Brandvorrichtung ebenfalls auf ein Oldtimer-Wohnmobil, so dass dieses in Flammen aufging und komplett ausbrannte. Zeugen bestätigten, dass zuerst nur der Wohnwagen brannte. Vermutlich durch die Einwirkungen der Hitze rollte der Wohnwagen, ein Ford Transit, einige Meter die Straße hinab. Die Flammen griffen kurze Zeit später auch auf zwei weitere Fahrzeuge – einen Renault Clio und einen Citroen C 1 – über. Der Clio brannte daraufhin im Frontbereich und Innenraum vollständig aus. Der Citroen wurde durch die Flammen stark beschädigt. Zusätzlich wurde ein Renault Megane durch die Hitze im linken vorderen Bereich beschädigt – die Flammen griffen auf dieses Fahrzeug nicht über. Der Sachschaden an allen vier Fahrzeugen ist bisher noch nicht bekannt, derzeit wird jedoch mit einem Schaden in fünfstelliger Höhe gerechnet.

Die Polizei geht nun natürlich auch der Frage nach, ob diese drei Fälle in einem Zusammenhang stehen. Bisher gibt es keine Hinweise auf den oder die Täter. Zeugen, die zum besagten Zeitpunkt an den verschiedenen Ereignisorten etwas beobachtet haben oder Hinweise zu den Tätern liefern können, werden gebeten, sich bei der Kripo, Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig, Tel. (0341) 966 4 6666, zu melden. (KG)

Handyraub mit vorgehaltener Pistole

Montagnacht befand sich eine Gruppe von jungen Leuten zu Fuß im Bereich des Kanals in Lindenau. Der spätere Geschädigte (19) erhielt einen Anruf und reichte das Telefon an eine Freundin weiter. Noch während des Gesprächs kamen plötzlich, gegen 23:45 Uhr, zwei unbekannte Männer und forderten von der jungen Frau die Herausgabe des Mobiltelefons. Zur Bekräftigung ihrer Forderung hielten sie eine Pistole in der Hand, woraufhin die Freundin des 19-Jährigen das Telefon aus Angst übergab. Der eigentliche Eigentümer des Handys bemerkte dies und folgte den unbekannten Räubern “Am Kanal” entlang.

Der 19-Jährige stellte die beiden Männer und forderte die Rückgabe seines Telefons. Die Fremden diskutierten aggressiv, einer zückte eine Waffe, woraufhin der zweite Täter den mit der Waffe nun versuchte zu beschwichtigen. Nach einem kurzen Wortgefecht rannten die Täter jedoch davon. Mit einem zweiten Freund versuchte der Bestohlene nun erneut, den Unbekannten zu folgen. In der Wiprechtstraße stellte er sie erneut – nun waren die Fremden jedoch bereits zu dritt.

Erneut diskutierten die Männer um das Telefon, bis einer der Täter versuchte, den 19-Jährigen anzugreifen. In dem Moment zückte dieser ein Pfefferspray und sprühte es gegen die Fremden. Nach dieser Verteidigungshandlung wandte sich der junge Mann ab und rannte davon. Er hörte, wie ihm zwei der Täter folgten. Zwei von ihnen gaben Schüsse ab – woraufhin sich der 19-Jährige in einem Gebüsch versteckte. Dort verharrte er, bis er die Stimme einer Frau vernahm. Er kam heraus und bat sie darum, die Polizei zu informieren.

Die Täter konnten durch den Geschädigten im Nachgang wie folgt beschrieben werden:

1. Täter:
– 25 – 30 Jahre alt
– 1,60 – 1,70 m groß
– kräftig gebaut
– arabische Erscheinung
sprach gebrochenes Deutsch
– kurzer, gepflegter Vollbart
– schwarzes, glattes Haar, seitlich abrasiert
– trug eine braune Lederjacke
– hatte eine silberne Pistole in der Hand

2. Täter:
– Anfang 20 Jahre alt
– ca. 1,80 m groß
– schlanke Gestalt
– schwarzes Haar, an den Seiten kurz
– arabische Erscheinung
– sprach gutes Deutsch
– trug eine dunkle College-Jacke mit Kapuze
– hatte eine (vermutlich) Softairwaffe in der Hand

3. Täter:
– Anfang 20 Jahre alt
– ca. 1,80 m groß
– schlanke Gestalt
– sprach perfekt Deutsch
– komplett schwarz gekleidet
– ohne Waffe

Durch die Schüsse wurde niemand verletzt. Derzeit deuten die Spuren daraufhin, dass es sich bei den abgegebenen Schüssen um Platzpatronen gehandelt haben könnte. Eine sofort eingeleitete Suche nach den Tätern führte dennoch nicht zum Auffinden derer. Die Polizei bittet Zeugen, die das Geschehen beobachtet haben oder jene, die Hinweise zu den Tätern liefern können, sich bei der Kripo, Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig, Tel. (0341) 966 4 6666, zu melden.

Gesprengte Automaten

1. Zigarettenautomat in Leipzig-Schönefeld

Montagnacht, gegen 04:15 Uhr, wurde ein Anwohner (31) der Dimpfelstraße durch einen sehr lauten Knall geweckt. Der 31-Jährige stellte sich ans Fenster und konnte auf der Straße noch folgendes Schauspiel beobachten: Der Zigarettenautomat an der Ecke Dimpfelstraße/Zittauer Straße sah stark beschädigt aus. Eine Person fuhr auffällig schnell, laut fluchend auf einem Fahrrad in Richtung Ossietzkystraße davon. Eine zweite Person hatte sich mit dem Pullover im Hinterrad eines Fahrrades verheddert und versuchte, den Pulli zu lösen, was ihm jedoch nicht gelang. Der Mann zerrte das Rad noch einige Meter hinter sich her, bis er den Pullover auszog und mit dem Fahrrad zurückließ. Dieser trug ansonsten ein orangefarbenes, langärmeliges Sweatshirt, eine dunkle, lange Hose, weiße Schuhe und ein dunkles Basecap. Er selbst rannte ebenfalls Richtung Ossietzkystraße davon.

Der Zigarettenautomat wurde durch die Sprengung tatsächlich vollständig zerstört. Höchstwahrscheinlich wurden dafür Böller genutzt. Einzelne Teile des Automaten lagen bis über die gesamte Kreuzung auf der Straße verteilt. Im näheren Bereich befanden sich auf dem Fußboden zahllose Münzen, auch ein Bündel Geldscheine konnte durch die Polizei sichergestellt werden. Ebenfalls eingesammelt und gesichert wurden mehrere Zigarettenschachteln, die durch die Explosion auf den Fußweg geschleudert wurden. Die Höhe des entstandenen Sachschadens ist bisher noch nicht bekannt.

2. Postbriefkasten in Leipzig-Leutzsch

Heute Nacht, gegen 00:52 Uhr, erwachte ein Anwohner (41) der Georg-Schwarz-Straße durch einen lauten Knall. Zuerst vermutete er, dass eine Scheibe eingeschlagen worden sei und begab sich daher schnell zu einem Fenster, um auf die Straße zu sehen. Dort erblickte er jedoch statt einer beschädigten Scheibe einen rauchenden Postbriefkasten auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Der gelbe Briefkasten der Deutschen Post, der für zu versendende Posteinwürfe genutzt wird, war offensichtlich durch unbekannte Täter gesprengt worden. Teile des Kastens lagen auf dem Fußweg verstreut und reichten bis über die Straße hinüber auf den gegenüberliegenden Fußweg. Vermutlich wurde der Postkasten durch das Zünden von Pyrotechnik gesprengt. In der Nähe des Einsatzortes konnte weder durch die Polizei noch durch den Zeugen ein vermutlicher Tatverdächtiger festgestellt werden. Ob sich in dem Briefkasten Postsendungen befunden haben, kann derzeit nicht gesagt werden. Um den gesprengten Kasten herum wurden jedenfalls keinerlei Briefe gefunden. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Straftat der “Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion” aufgenommen.

3. Parkscheinautomat in Markkleeberg

Durch den Mitarbeiter (29) einer Sicherheitsfirma wurde heute in den frühen Morgenstunden ein aufgesprengter Parkscheinautomat in Markkleeberg, Bornaische Straße, festgestellt. Vor Ort war noch der charakteristische Geruch von Schwarzpulver wahrzunehmen, verdächtige Personen waren jedoch keine zu sehen. Auf dem Fußboden um den Automaten herum lagen sowohl einzelne Münzen als auch ein Münzbehälter. Der Parkscheinautomat selbst war durch die Sprengung beschädigt worden, so dass die äußere Verkleidung abstand. Die Höhe des entstandenen Sach- und Stehlschadens ist bisher noch nicht bekannt.

Erneute Containerbrände

Heute Nacht brannten wiederum mehrere Container. Unbekannte Zündler hatten ihre Hände im Spiel und setzten in Lindenau sowohl einen Kleidercontainer als auch zwei Papiermülltonnen, eine Bio-Tonne und eine Hausmülltonne in Brand. Die Kameraden der Feuerwehr wurden gerufen, konnten jedoch nicht verhindern, dass die Container und Mülltonnen Opfer der Flammen wurden. Zudem wurden durch das Feuer noch weitere zwei Mülltonnen in Mitleidenschaft gezogen und können nicht mehr genutzt werden. Die Schadenshöhe am Kleidercontainer wurde mit ca. 2.000 Euro angegeben; der Sachschaden an den anderen Tonnen ist noch unklar. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung.

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