Seit dem gestrigen Abend befindet sich die Polizeidirektion Leipzig zur Durchsetzung dreier Versammlungsverbote im Einsatz. Zudem wurden am heutigen Tag drei andere Versammlungen sowie die Fußballbegegnung zwischen dem RB Leipzig und dem SpVgg Greuther Fürth abgesichert.

Der Polizeiführer des Einsatzes, Polizeipräsident René Demmler (49), zieht ein erstes Fazit: „Die Leipziger Polizei schaut auf einen Tag mit nur wenigen Vorkommnissen zurück. Das Verbot hat seine Demobilisierungswirkung gegenüber der beabsichtigen Anreise von gewaltgeneigten Personen entfaltet. Bei den Leipzigerinnen und Leipzigern bitte ich nochmals um Verständnis für die Verkehrseinschränkungen. Mit Blick auf die Durchsetzung des Versammlungsverbotes waren diese jedoch notwendig. Das gleiche gilt im Übrigen für die Anzahl der eingesetzten Polizeikräfte.“

Bereits seit den frühen Morgenstunden waren Einsatzkräfte im Stadtgebiet verstärkt präsent. Weiterhin behielten die Beamtinnen und Beamten an mehreren Orten den Anreiseverkehr im Blick. Dabei wurden 70 Fahrzeuge angehalten und mehr als 130 Personen kontrolliert. Zudem führte die Bundespolizei eigenständig Kontrollen bei der Zuganreise sowie im Hauptbahnhof durch. Mehrere Personen, die sich offensichtlich auf dem Weg zu den verbotenen Versammlungen befanden, wurden von den Polizeikräften zurückgewiesen.

Im Verlauf des Nachmittages fanden drei Versammlungen in der Leipziger Südvorstadt und im Stadtzentrum statt. Eine stand unter dem Motto „Niemand wird vergessen – für ein aktives Gedenken“. An ihr nahmen rund 180 Menschen teil. Die zweite Versammlung, an der etwa 60 Menschen teilnahmen, hatte „Gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf unserem Rücken“ zum Thema. An der dritten Versammlung unter dem Motto „Freiheit für Hayrigul Niyaz!“ beteiligten sich 75 Personen. Alle drei Versammlungen verliefen störungsfrei.

Beginnend ab Freitag sind bis zum geplanten Einsatzende am Sonntag insgesamt über 2.000 Polizeibedienstete im Einsatz. Unterstützt wurde die Polizeidirektion Leipzig von der sächsischen Bereitschaftspolizei sowie Polizistinnen und Polizisten aus Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und der Bundespolizei.

Zur Unterstützung der Medienschaffenden hatte die Polizeidirektion Leipzig abermals ein Medienschutzteam im Einsatz. Dieses war für Journalistinnen und Journalisten vor Ort ansprechbar.

Im Zusammenhang mit einem Angriff auf eine Bankfiliale sowie dem Servicebüro eines Immobilienunternehmens an der Gorkistraße am Samstagmorgen ermittelt der Staatsschutz der Leipziger Polizei wegen Landfriedensbruch. Bisherigen Erkenntnissen zufolge hatte eine Gruppe von 30 bis 40 Personen die Fassade der Bankfiliale mit Steinen und mit Farbe gefüllten Glasflaschen beworfen. Zum Sachschaden liegen noch keine Angaben vor.
Die Einsatzkräfte werden auch die Nacht über im Stadtgebiet präsent sein.

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