Am Samstagmorgen (02.12.2023) kam es in der S-Bahn (S2) auf der Strecke Hauptbahnhof Dresden in Richtung Flughafen Dresden zu einer Bedrohungslage. Vorausgegangen war gegen 08:35 Uhr eine Fahrkartenkontrolle, bei der ein männlicher Fahrgast sich weigerte, seine Personalien dem Zugpersonal auszuhändigen, da dieser ohne gültigen Fahrausweis unterwegs war. Als Folge wurde die Bundespolizei um Unterstützung gebeten.

Bei der Ankunft an der S-Bahnhaltestelle Flughafen Dresden, wies sich die Person gegenüber den Einsatzkräften der Bundespolizei mit seinem ukrainischen Reisepass aus, weigerte sich aber weiterhin die S-Bahn zu verlassen.

Gegenüber den Beamten wurde die Person zunehmend aggressiv und schubste einen Beamten zur Seite, als diese ihn aus der S-Bahn führen wollten. In diesem Moment zog die Person ein Messer und bedrohte damit die Beamten. Die Beamten setzten daraufhin Pfefferspray gegen die Person ein, welches aber keinerlei Wirkung zeigte. Die Beamten veranlassten daraufhin die sofortige Sperrung des Waggons und sorgten dafür, dass alle unbeteiligten Personen den Gefahrenbereich verlassen konnten.

Die Person beschädigte im weiteren Verlauf mit seinem Messer mehrere Sitze der S-Bahn, betätigte die Notbremse, beschädigte durch Tritte einen Sitzrücken, entfernte einen Feuerlöscher aus der Halterung und zerschlug damit die Verglasung einer Schalttafel. Danach schloss sich die Person in der Zugtoilette ein und randalierte in dieser. Da die Person sich in der Toilette von innen verbarrikadierte, war eine Öffnung von außen nicht möglich und es wurden weitere Einsatzkräfte zur Unterstützung angefordert.

Im weiteren Verlauf traf die Einsatzgruppe für lebensbedrohliche Einsatzlagen der Polizeidirektion Dresden zur Unterstützung ein. Diese öffneten gewaltsam die Tür zur Toilette und konnten die Person gegen 10:10 Uhr überwältigen und festnehmen. Bei der Person handelt es sich um einen 47-jährigen ukrainischen Staatsangehörigen welcher aufgrund einer Verletzung am Fuß durch Kräfte des Rettungsdienstes ärztlich versorgt wurde.

Nach Beendigung der Einsatzmaßnahmen vor Ort, erfolgte gegen 10:45 Uhr die Freigabe des Zugverkehrs.

An den Einsatzmaßnahmen waren insgesamt 17 Beamte der Bundespolizei und 9 Beamte der Einsatzgruppe für lebensbedrohliche Einsatzlagen der Polizeidirektion Dresden eingesetzt.

Die Bundespolizeiinspektion Dresden hat gegen den 47-Jährigen ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Hausfriedensbruch, Missbrauch von Notrufen, Bedrohung und Sachbeschädigung eingeleitet.

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