JA ICH WEIß WAS PASSIERT UND PASSIEREN KANN. Siehe gestrige Kommentare. Ich und viele viele andere hier in unmittelbarer Nähe wollen die EAE hier nicht. Wir wollen nicht und wenn auch nur vermutet die Zustände wie in Schneeberg und Chemnitz. Gleichgültigkeit, Wegsehen unterstellen sie den Kritikern? Woher wollen sie das denn wissen? Weil wir gegen eine EAE (Erstaufnahmeeinrichtung, d. Red.) in unserer Nachbarschaft sind?

Ganz schön oberflächlich und stigmatisierend. Auch hier wiederhole ich mich letztmalig: ES IST NICHT DIE FRAGE NACH DEM OB SONDERN DEM WO! Nochmal zum mitschreiben: SIE SIND KEINE ANWOHNER. Wie kommen sie nur aus diese völlig absurde Behauptung, weil sie mit dem Thema beruflich zu tun haben, als Anwohner zu gelten? Das kann doch nicht wahr sein. Wir leben hier mit unseren Frauen und Kindern. Wir gehen nicht Abends nach Hause in eine andere Realität wie sie. Ein Bürgerentscheid zu ihrer Information, ist die Chance das Projekt zu verhindern und nicht um festzustellen, dass es doch die beste Alternative ist. Und nur so einen Bürgerentscheid verlangen wir: EAE ja oder nein. Ein Versuch mach kluch? Verstehen sie endlich mal, wir wollen hier nichts versuchen, WIR WOLLEN KEIN EAE HIER.

Und letztlich noch eines, glauben sie wirklich den Mist den sie hier vom Stapel lassen, dass ein Kauf eines so großen Grundstücks, die Erschließung, die Urbarmachung und der abschließende Neubau billiger ist als ein bereits vorhandenes Objekt bedarfsgerecht zu sanieren? Da stellt sich wirklich die Frage, wo leben sie denn eigentlich? In Taka Tuka Land?

Je mehr Argumente ihnen entgegenschlagen, um so eigenartige werden ihre. Komisch ist auch für mich, dass hier kein anderer für die EAE kommentiert. Wo sind denn die vielen Unterstützer und ihre Argumente. Hier kam auch oft die so auf göttliches Niveau gesetzte Toleranz. Wo bleibt ihre Toleranz für anders denkende Menschen? Ich kann es ihnen verraten: WEG bleibt sie. Denn Toleranz gegenüber uns anders denkende ist politisch unkorrekt und ungewollt. Aber sein sie nicht ganz zu sehr verärgert, ja ich bin intolerant, ich toleriere nämlich nicht diese Fremdbestimmung gegen uns Anwohner.

Artikel vom 21. November 2014 zur Initiativgründung & die gesamte Debatte auf L-IZ.de bis zu diesem aktuellen Eintrag

Asylsuchende im Leipziger Norden unterstützen: Initiative “Weltoffenes Gohlis” wird am 27. November gegründet

Anm. d. Red.: Die Debatte kann man dort unterm Beitrag gern weiterführen, dann bleibt alles auf einem Platz.
Schade, wirklich ernsthaft schade nach den Anfängen der Diskussion. Offenbar können Sie vor allem nicht damit umgehen, wenn jemand seit Stunden logisch argumentiert, statt zu mutmaßen oder Sie einfach gewähren zu lassen (beliebtes Mittel übrigens anderswo, so läuft sich Widerspruch auch schnell tot). Wenn Sie sich ebenso mit diesen Fragen hier befasst haben, wie Sie vorgeben, gehen Ihnen aber nachlesbar die Argumente ziemlich rasch aus. Ihr Ausbruch hingegen zeigt, wie dünn die gesellschaftliche Patina aus angeblicher Offenheit und dem Respekt vor Anderen (hier gemeint unser L-IZ-Team) ist. Über Ihre wiederholten Beleidigungen gehen wir einfach mal hinweg.

Sie wollen also über das Grundrecht auf Asyl, Schutz und Aufnahme bei Verfolgung und Krieg in Deutschland/Sachsen einen Bürgerentscheid einleiten? Denn nichts anderes bedeutet, was Sie fordern (es sei denn, ein Schlafplatz auf dem Markt genügt für Flüchtlinge), über den Ort der EAE abzustimmen. Tun Sie das bitte! Es ist ein Teil unserer Gesellschaft – und wir sind die Ersten, die gern darüber berichten.

Wenn Sie dabei wider Erwarten (wir sind keine Hellseher, wie Sie offenbar) doch damit Erfolg haben, wie werden Sie Ihr Verhalten den Menschen erläutern, die sie dann in ihre Nähe bekommen? Oder werden Sie sich dann auch wieder hinstellen und rufen: Nicht hier, weil … (irgendetwas wird Ihnen schon einfallen).

Denn die Argumente sind überall die gleichen, in kleinen Ortschaften sind es (miterlebtermaßen) die Eigentumsimmobilien und die Unzumutbarkeit bei so wenig Einwohnern so “viele” Flüchtlinge unterzubringen. Bei Ihnen – in unserer Großstadt – kommt die gleiche Überforderung zu Wort. In diesem Zusammenhang: Im November 2013 ging Schönefeld an der Löbauer Straße unter – und Sie haben es nicht einmal gemerkt? Moment, von den Fackelträgern der NPD müssen Sie gelesen haben. Aber vielleicht hatten Sie auch anderes zu tun … Statt nun einzuverlangen, dass Sie Unterstützung von der Gesellschaft, den Medien und engagierten Mitmenschen erhalten, wollen Sie das “Problem” eigentlich nur weiterreichen. Sie kennen das Sankt Florians Prinzip? Wir dürfen mal zitieren: “Heiliger Sankt Florian / Verschon’ mein Haus / Zünd’ and’re an!”

Auch bei Dauerunterbringungen wird ein ähnliches Lied wie bei EAE’s gespielt – Sie sehen vielleicht, dass es mitnichten darum geht, ob wir hier über eine EAE reden. Und auch deshalb sind wir mehr “Anwohner”, als Sie es wahrscheinlich je werden können, wenn Sie nicht anfangen nachzudenken. Da Sie bei der Haltung, wie hier gezeigt, wegziehen werden, während andere längst (schadensfrei) in der Umgebung von Flüchtlings/Asylunterkünften in Leipzig leben, werden sie sogar nie “Anwohner” der 2017 zu eröffnenden EAE werden.
Also gar kein Anwohner, nur eine leere Eigenbeschreibung.

Denn als Sie im Rahmen der Debatte die Lage der EAE in einem Wohnquartier erwähnten, boten wir Ihnen “Randlagen” an. Doch darum ginge es Ihnen nicht, Sie hatten sehr viele Vorschläge innerhalb Leipzigs, die wir alle noch prüfen müssen. Bleibt dennoch nur – gern überall, aber nicht hier (siehe der Sankt Florian). Oder (was Sie zu Recht ablehnten) das Konzentrationslager auf der grünen Wiese und Ausgangssperren von 8-20 Uhr und von 20 Uhr bis 8 für die Insassen. Oder nun doch lieber so?

Vermutung, wenn die EAE wider aller Erwartung und Logik woanders hinkommt: Sie werden sich zurücklehnen und den lieben Herrgott einen guten Mann sein lassen. Weil es Ihnen nämlich dann egal ist, so weit reichen Ihr “berufliches Interesse” oder ihre “Anwohner”-Gefühle sicher nicht. Wir werden uns dann immer noch mit diesen (und anderen) Themen befassen, wie nun schon seit Jahren. In dieser Stadt, wo auch unsere Familien wohnen (was für ein seltsames Argument übrigens).

So leid uns auch das jetzt tut: Aber da Sie für rationale, logische Überlegungen, wie dem zu betrachtenden Nullsummenspiel für den Steuerzahler beim Kauf zwischen zwei Staatsebenen Bund und Land an der Max Liebermann Straße, offenbar kein Ohr haben, werden Sie weiter mit Ihren schiefen/falschen Rechnungen im Taka Tuka Land leben müssen. Denn für Sie scheint der Immobilienmarkt Leipzigs eine Fundgrube immer neuer Möglichkeiten – nur weg von Ihnen, dass ist das Prinzip. Zur Not auf Kosten aller Investmentfonds reich machen – nur weg mit der “Bedrohung”.

Das von Ihnen erwähnte Wegsehen haben wir übrigens eingangs einer anderen Schreiberin aufgrund ihrer Fundamentalablehnung attestiert, weil sie genau das tut und damit (auch) das Entstehen von Parallelgesellschaften indirekt fördert. Denn genau da liegt ja der Fehler vergangener Jahre – auch Sie sind offenbar allzu bereit, so weiter zu machen. Einen neuen “Leipziger Weg” von wirklicher Integration, vom Geist einer wirklich klugen Begegnung mit neuen Mitbürgern wird es mit Ihnen in der immer existenten Flüchtlingsfrage nicht geben.

Sie werden sich so verhalten, wie all die Westdeutschen, die davon ausgingen, dass “der Ali” ja wieder nach Hause geht, nachdem er die Republik mit aufgebaut hat. Sie können nicht wissen, was bei der EAE in Gohlis wirklich geschehen wird, es sei denn Sie haben eine Gabe, die allen uns bekannten Menschen abgeht. Dennoch behaupten Sie einfach, die Zukunft zu kennen. Die Zukunft wird von Menschen gemacht, nicht von Erinnerungen und Dummköpfen.

Auf unsere Frage, was denn schon so passiert ist in Sachsen, haben Sie geantwortet, sie meinten, was passieren könnte. Also nichts? Da wir selbst das nicht glauben (es gab Vorfälle im Umfeld von Flüchtlingsunterbringungen und auch in EAE’s) – schade, dass es nicht einmal klärbare Hinweise gab über Chemnitz / Schneeberg. Nur Orakeleien, Panik, Hysterie und Weissagungen. Hätten Sie mehr Respekt, könnten wir sogar ad hoc die derzeit begonnenen Veränderungen im Asylrecht mit Ihnen debattieren – frühere Arbeitsaufnahme, wegfallende Residenzpflicht, vereinfachte (schnellere) Verfahren. Aber Sie kommen wie ein Messerstecher zu einer Schießerei.
Und Sie starren scheinbar lieber wie ein Hase auf die Cobra. Wir nehmen den Stier gern beim Kopf und Schlangen neigen zur Flucht, wenn man ihnen Raum lässt.

Einen Hinweis der Ethnienvermischung zwischen verschiedenen Flüchtlingen (Glaube, Herkunft, persönliche Geschichten) und den daraufhin evtl. entstehenden Problemen haben wir beantwortet. Ja, auch deshalb ist es gut, wenn mehr Kapazitäten geschaffen werden, um auch auf diese Aspekte kultureller Probleme zu achten, statt alle in Chemnitz samt Außenstelle Schneeberg in eine vollkommen überfüllte Unterkunft zu pferchen. Schauen Sie einfach noch mal in Ruhe bei den Kommentaren unter diesem Beitrag nach. Auch was die “Pro-Stimmen” betrifft, Sie scheinen diese zugunsten von wenigen, wenn auch mehrfachen Zustimmungen anderer Leser überlesen zu haben. Sie spielen auch keine Rolle für Sie, denn Sie sind längst auf dem Wege der “Wir gegen die Anderen” unterwegs.

In diesem Zusammenhang: Was wir verstehen und was nicht, belassen Sie bitte bei uns. Wir werden uns dennoch weiter um Dialog bemühen. Etwas, was wir uns sehr deutlich auch von allen anderen in unserer Stadt erwarten.

Wir haben auch deshalb sehr bewusst nicht von “Toleranz” und “Weltoffenheit” gesprochen, weil dies für uns keine fassbaren Kriterien sind, wenn man Ängste und Sorgen aller Seiten ernst nehmen will. Überdies ist “Toleranz” etwas zutiefst Passives, wie letztlich auch “Intoleranz”. Toleranz kann auch bedeuten: kotzt mich eigentlich an – aber was solls. Intoleranz heißt eigentlich, mag ich nicht, brauch ich nicht – kann weg, obwohl ich nicht einmal weiß, worüber ich rede. Na dann … so bleibt mindestens ein Auge immer geschlossen, doch klüger wird man damit auch nicht.

Sie hingegen scheinen selbst mit diesen ganzen Worthülsen ein Problem zu haben. Uns egal, aber schieben Sie diese Blasenbegriffe bitte nicht uns unter, während Sie sie benutzen.

Respekt und Neugier – darüber könnte man mal sprechen – aber … “was solls” (Sinnwitz, siehe oben). “Weltoffenheit” hingegen ist wohl eher bei Flüchtlingen mit echtem Sinn zu vermuten. Menschen, die zwei Kontinente zu Fuß, per Boot, auf Lkw-Ladeflächen und in Kartons bereist haben und für Sie im Zweifel noch neue Informationen hätten, sind Quelle neuer Gedanken.

Menschen, denen andere Menschen – Ihnen vielleicht nicht ganz unähnlich – das Haus zerdroschen, die Kinder genommen, das Leben zerstört, den Mann, die Frau, das Kind genommen haben, Menschen, die nie eine andere Wahl hatten, ob sie Frauen oder Männer lieben dürfen, Menschen, die gekämpft und verloren haben, werden unter uns leben.

Und Sie haben nur ein “Nein”, weil Sie glauben zu wissen, wer da zu uns kommt? Sie wollen den Krieg in dieser Welt in Leipzig lösen? Wer sind Sie eigentlich, andere Menschen abzulehnen, deren Geschichte Sie nicht kennen?

Sie werden wahrscheinlich bei Ihrer “beruflichen” Beschäftigung mit dem Thema noch nie nachgefragt haben. Für Sie sind die Menschen eher (eine Folgerung aus den Beiträgen) “Stückgut”, vorrangig eine Bedrohung. Auch dazu gibt es einen “Spruch” – “Du bekommst, was Du rufst.” – genau dass ist die sich selbst erfüllende Prophezeiung. Sie und all die anderen Angsthasen ohne eigene aufrechte Werte rufen nach Gewalt, Abgrenzung und Untergang. So und genau so wird der Mensch des Menschen Wolf.

In etwas Anderem irren Sie sich noch gewaltiger, was sich in der letzten fast schon arroganten Unterstellung bezüglich der EAE zeigt: “Wir gehen nicht Abends nach Hause in eine andere Realität wie sie.”

Wer ist eigentlich diese kollektive “wir”, was Sie ständig benutzen? “Wir” – die L-IZ-Redaktion leben in der gleichen lokalen Realität wie unsere Leser auch. “Wir” antworten Ihnen. “Wir” haben den gleichen harten Kanten Brot auf dem Tisch. “Wir” wohnen in der gesamten Stadt verteilt, “wir” sind mehr als nur dieser Disput, viele fahren noch nicht mal eine Mitmenschen-Kapsel namens Auto, schauen Tag für Tag in die Gesichter der Menschen, die nicht zu den Privilegierten gehören.

“Wir” sind hier, mitten unter unseren Mitmenschen, “wir” sind geborene Leipziger, Zugereiste, Neuleipziger und “alte Männer und Frauen”. “Wir” sind auch diese Stadt! Mit dem Wissen, wie schwer es viele hier haben. Mit dem Wissen darum, dass dies keine Entschuldigung ist.

Ihr Versuch, uns ebenso, wenn auch “nach oben hin” abzustempeln, wie Sie es mit Flüchtlingen tun, ist exakt dass, was wir am Ende unserer Antwort deutlich und final zurückweisen müssen. Denn Sie haben wirklich keine Ahnung, mit wem Sie hier reden. Vielleicht wissen Sie nicht einmal, was Leipzig ist? Und genauso werden Sie sich vermutlich auch anderen gegenüber verhalten, die Ihnen Respekt und Entgegenkommen erweisen, wenn Ihnen nicht passt, was diese Menschen zu sagen haben.

Abschlusstipp: Wenn die EAE kommt, könnten Sie in der Tat innerhalb Leipzigs wegziehen. Und wehe Ihnen, Sie benutzen angesichts der Schicksale in der EAE das Wort “Vertreibung” angesichts Ihrer Möglichkeiten im Vergleichsmaßstab zu den Flüchtlingen. Die Mieten werden durch wegziehende Menschen wie Sie im Umfeld der EAE daraufhin sinken, junge Leute werden einziehen. Einige der L-IZ – Redaktion schauen schon die Wohnungsanzeigen im Umfeld durch. Und die Kugel wird sich weiterdrehen.

Doch dann wieder mal ohne Sie. Wie auch schon bei der letzten Petition, die letzte Demo, das letzte Aufbegehren gegen die, welche uns eigentlich ständig neue Probleme machen.

 

Ach so, einen haben wir noch: https://www.youtube.com/watch?v=qKTDxF1JENg

Haben Sie Mut, antworten Sie. Sie können das auch gewohnt anonym tun.

Zum Beitrag vom 21. November 2014 auf L-IZ.de

Asylsuchende im Leipziger Norden unterstützen: Initiative “Weltoffenes Gohlis” wird am 27. November gegründet

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