Dirk Feiertag, unabhängiger OBM-Kandidat, wirbt heute zwischen 18 und 20 Uhr in den Fahrzeugen der LVB für seine Idee des fahrscheinlosen öffentlichen Personennahverkehrs. Los geht es um 18 Uhr an der Haltestelle Südplatz. Wer will, ist zum Mitmachen eingeladen. "Wir gehen in die Offensive und werden heute mit mehreren Teams um den Ring und die Magistralen entlang durch die Stadt fahren.

Wir wollen mit den Leipzigern direkt in den Straßenbahnen über unsere Idee des fahrscheinlosen ÖPNV ins Gespräch kommen. Wir haben jede Menge Informationsmaterial im Gepäck und ich erwarte viele spannende Diskussionen und Begegnungen. Mich haben in den letzten Wochen immer wieder Anfragen von Bürgern erreicht, die Probleme mit dem Kauf von Fahrscheinen hatten. Mit der Einführung des fahrscheinlosen ÖPNV wäre das alles Schnee von gestern”, so Feiertag, der schon letzte Woche mit der Veröffentlichung der Durchwahlen des Jobcenters seine Kampfeslust unter Beweis gestellt hatte.

Mit dem fahrscheinlosen ÖPNV setzt Feiertag nun einen weiteren Akzent seiner politischen Agenda. Die Idee ist dabei denkbar einfach: Die bislang durch den Ticketvertrieb erzielten Einnahmen werden umlagefinanziert, etwa durch eine kommunale Abgabe bzw. Steuer, die für jeden Einzelnen nur geringfügig ausfiele, aber für Alle eine große Wirkung hätte. Touristen könnten außerdem durch eine Hotelbettenabgabe an der Finanzierung beteiligt werden.

“Bereits jetzt wird der Löwenanteil der Kosten für Busse und Bahnen durch staatliche Zuschüsse gedeckt. Wenn wir schon so viel Geld in die Hand nehmen, sollte das Angebot auch stimmen. Mit Bus und Bahn ohne Fahrkarte fahren zu können, erhöht die Attraktivität enorm. Erfahrungen aus anderen Städten, wie Hasselt und Tallinn, zeigen: Die Fahrgastzahlen steigen mit einem Fahrscheinlosen ÖPNV rasant an. Die investierten Mittel wären so viel effizienter eingesetzt.”

Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …

Wenn der Ticketkauf vor Fahrtantritt entfällt, ebenso wie die Kontrollen und die Strafverfolgung von Schwarzfahrern, ist der ÖPNV für alle bequemer und zudem könnten erhebliche Kosten eingespart werden, die etwa für Marketing, Werbung, Automaten und deren Wartung sowie den gesamten Vertrieb der Fahrkarten entstehen.

“Leipzig wäre um eine touristische Attraktion reicher, auch die Straßen würden deutlich entlastet. Mobilität ist ein Schlüsselfaktor in einer modernen Stadt und der ÖPNV deshalb auch ein Schlüsselthema. An unseren Wahlkampfständen sprechen uns die Menschen immer wieder darauf an.” so Feiertag.

Bedenken und Einwände gegen den Fahrscheinlosen ÖPNV hört sich Feiertag gern an, um zu verstehen, wie die Menschen in der Frage ticken. “Ich will zusammen mit den Leipziger/-innen und Sachverständigen verschiedene Finanzierungsmodelle entwickeln, und dann das beste Modell per Bürgerbefragung wählen lassen. Klar: Eine Abgabe müsste auch eine soziale Komponente enthalten.”

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