Mit etwa 2,8 Millionen Beschäftigten und einem Umsatzvolumen von 223 Milliarden Euro (2011) ist der Logistikmarkt die drittgrößte Branche in Deutschland. "Ein Imagewechsel in diesem für die Volkswirtschaft so wichtigen Wirtschaftszweig ist dringend notwendig. Hier sind neben den Unternehmen auch Politik und Gesellschaft gefordert", sagt Andrea Kocsis, stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und Leiterin des Fachbereichs Postdienste, Speditionen und Logistik.

Bereits heute leide dieser Wirtschaftszweig unter einem Billigimage, das mit prekären Arbeitsbedingungen für viele Beschäftigte einhergehe. Preisdumping, Missbrauch unterschiedlicher Arbeitsbedingungen, aber auch von Leiharbeit und Werkvertragsarbeit seien längst keine Ausnahmen mehr.

Um die schwierige Situation zu analysieren und Auswege aufzuzeigen, hat ver.di am Montag und Dienstag, 7./8. Oktober 2013, Betriebsräte aus den Unternehmen zu einer Aktionskonferenz nach Leipzig geladen. In vier Workshops werden die brisanten Bedingungen im Straßentransport und vor allem im Kurier-, Express- und Paketdienst im Mittelpunkt stehen. ver.di erwartet zu der Aktionskonferenz rund 110 Teilnehmern.

Anlässlich des “Welttages für menschenwürdige Arbeit” wollen die Betriebsräte am 7. Oktober ihre Sorgen um den Logistikstandort Deutschland zum Ausdruck bringen und Anforderungen an Politik und Gesellschaft formulieren. Sie werden auch ausloten, wie sie intensiver ihre Möglichkeiten nutzen können, um in den Betrieben bessere Arbeitsbedingungen zum Nutzen der Beschäftigten und der Unternehmen durchzusetzen.

Am Abend des 7. Oktober startet im Güterverkehrszentrum Leipzig eine bundesweite Auftaktveranstaltung für faire Arbeitsbedingungen in der Branche. Sie wird Ausgangspunkt für zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen im gesamten Bundesgebiet sein.

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