Des Bündnis "Nazifrei! - Dresden stellt sich quer" hat zum bundesweiten Protest am 13. April 2015 gegen Pegida und den rechtspopulistischen Gastredner Geert Wilders aufgerufen. Das Aktionsnetzwerk unterstützt den Aufruf und mobilisiert mit einer gemeinsamen Zuganreise nach Dresden. Treffpunkt ist am 13. April um 12:30 Uhr an der Osthalle/Hbf. "Legida - das Original" verlegt seine Kundgebung an die Dresdner Flutrinne.

Die letzten Aufmärsche von Legida haben gezeigt, dass die Aufrufe der islamfeindlichen und kulturell-rassistischen Gruppierung immer weniger Menschen anziehen können. Am 30. März beteiligten sich in Leipzig mit ca. 600 wiederum 200 Menschen weniger als zuvor. Dennoch bleibt es notwendig, den Protest aufrechtzuerhalten. Auch der initiierende Pegida-Verein in Dresden verzeichnete mit 2.800 “Spaziergängern” einen drastischen Rückgang und will nun am 13. April mit einer vollmundig angekündigten Großdemonstration zurück in die täglichen Schlagzeilen. Dabei soll der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders unterstützen, auch der für seine guten Kontakte zu Rechtsradikalen bekannte Heinz-Christian Strache (FPÖ) ist als Gastredner im Gespräch.

Nach den letztendlich erfolgreichen Protesten unter dem Logo “Dresden Nazifrei” gegen die alljährliche Nazi-Aufmärsche will Pegida eine Vernetzung der in ganz Europa erstarkenden neu-rechten Bewegungen befördern. “Nach den Vorstellungen von Pegida soll Dresden mit einer Ausstrahlung über Sachsen hinaus wieder ein Zentrum nationalistischer, chauvinistischer und rassistischer Bestrebungen werden. Das werden wir nicht unwidersprochen hinnehmen”, erklärt Juliane Nagel für das Aktionsnetzwerk.

Seit der medialen Anteilnahme an der Pegida-Bewegung hat sich das gesellschaftliche Klima in Sachsen deutlich verschlechtert und die Anzahl der Übergriffe gegen Flüchtlinge, Migrant_innen und Nicht-Rechte deutlich zugenommen. In ganz Sachsen mehren sich Anschläge und Demonstrationen gegen Flüchtlingsunterkünfte. In Leipzig wurden zum wiederholten Mal im Anschluss an einen Legida-Aufmarsch Teilnehmer_innen des Protestes brutal angegriffen.

Mit einem starken Protest gegen Pegida wird auch Legida in Leipzig geschwächt. “Pegida und Legida gilt es entschlossen entgegenzutreten. Die Zivilgesellschaft hat eine demokratische Pflicht zum Widerstand gegen eine populistisch verbrämte Demokratiefeindlichkeit und Hass auf alles vermeintlich Fremde”, führt Jürgen Kasek, ebenfalls bei “Leipzig nimmt Platz” engagiert, aus.

Gemeinsam mit Dresden Nazifrei, rufen wir “alle Menschen in Dresden, Sachsen, Deutschland und Europa auf, am 13. April nach Dresden zu kommen”! [1] Das Anliegen wird über das Aktionsnetzwerk hinaus auch von “Legida – das Original” unterstützt, die Veranstaltung wird am 13. April an die Flutrinne in Dresden verlegt. Für Menschen, die aus den verschiedensten Gründen die Beteiligung an #NoPegida verwehrt ist, besteht die Möglichkeit, sich an dem Verlesen der Hörstolpersteine im Nikolaikirchhof zu beteiligen.

[1] Aufruf “#NOPEGIDA – Neurechten entgegentreten” unter http://dresden-nazifrei.com

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