Am Donnerstag, den 7. Mai 2015, 18 Uhr wird es auf dem Augustusplatz eine Kundgebung zum Gedenken an die vielen Toten im Mittelmeer und zum Protest gegen die verfehlte Grenzpolitik der EU geben. Diese wird organisiert von Studierenden der Universität Leipzig mit Unterstützung der Initiative "Engagiert für Flüchtlinge in Leipzig". Anlass ist die letzte Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer bei der über 1350 Menschen auf der Flucht nach Europa ertranken.

Neben Redebeiträgen zum Thema werden Geflüchtete selbst das Wort erhalten.

Betroffenheit, Trauer – und dann?

In den Tagen nach dem Unglück wurde Betroffenheit und Trauer Ausdruck verliehen. Jedoch sehen sich leider viele solchen Katastrophen ohnmächtig gegenüber und vergessen dabei, dass es politische Verantwortung gibt und es sich nicht um spontan hereinbrechende Naturkatastrophen handelt.

Die Maßnahmen, die auf dem EU-Gipfel nach dem Unglück beschlossen wurden, sind lediglich vage, erzwungene Reaktionen auf die vielen Toten der letzten Wochen. Sie gehen nicht weit genug,  um wirklich lebensrettend zu sein – ein Umdenken in der europäischen Flüchtlingspolitik findet nicht statt. Die EU setzt noch immer auf Grenzschutz statt auf Seenot-Rettung.

Die angedachten Schritte beinhalten in erster Linie verstärkte Kontrollen, Beschleunigung von Asylverfahren, Abschiebungen und verstärkte Abgrenzung – statt den Menschen, die in ihrer Verzweiflung alles was sie kennen und lieben hinter sich gelassen und ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben, die Hilfe, Unterstützung und Solidarität entgegenzubringen, die sie so dringend brauchen.
Diese (Anti-)Flüchtlingspolitik ist nicht nur heuchlerisch – sie wird weitere tausende Leben fordern!

Wir fordern:

– Legale Möglichkeiten in europäischen Ländern Asyl zu beantragen!
– Eine sinnvolle und solidarische Aufteilung der geflüchteten Menschen über die EU-Staaten, die sich nach ihren Kapazitäten, aber auch den Anschlussmöglichkeiten der Flüchtlinge richtet – die Abschaffung von Dublin 2!
– Seenotrettung statt Grenzschutz – die Wiedereinführung und Europäisierung des Rettungsprogramms Mare Nostrum, das diesen Namen auch verdient!

Es gibt Verantwortung, und Menschen, die dafür gewählt sind, diese wahrzunehmen.

Kein Bock auf Ab-Grenzen?!
Donnerstag, 07. Mai um 18:00 Uhr, Augustusplatz
https://www.facebook.com/events/680921895368578/

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