Seit letzter Woche ist bekannt, dass die Stadt im September 2015 ein neues Konzept zur Unterbringung von Asylbewerbern vorlegen will. Dazu äußert sich Petra Cagalj Sejdi, Stadrätin und migrationspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Leipzig wie folgt: "Wir begrüßen diese Bestrebung, es ist schon lange an der Zeit, das bestehende Konzept den neuen Gegebenheiten anzupassen. Fast jede Woche kommen neue Asylbewerber*innen nach Leipzig, die Stadt muss dabei handlungsfähig bleiben und die Menschen in angebrachten und adäquaten Einrichtungen und Wohnungen unterbringen können."

“Gerade aus diesem Grund darf die Verwaltung die ausgestreckte Hand der Vereine und Initiativen nicht übersehen”.

Wir erinnern daher nochmals an den Ratsbeschluss vom 25. Februar diesen Jahres und hoffen, dass nun auch der damals beschlossene Runde Tisch “Asylunterbringung” aus Verwaltung und Ehrenamtlichen endlich gebildet werden kann. Die Initiativen und Vereine, die schon seit langem auf diesem Gebiet aktiv und gut vernetzt sind, könnten gerade zu diesem Zeitpunkt Hilfestellungen bei der Frage der Unterbringung geben.

Auch bei der Entwicklung des neuen Konzepts sollte die Bestärkung und Unterstützung der Asylbewerber*innen bei einer selbstständigen Wohnungssuche nicht vergessen werden. Je schneller es die Menschen schaffen, selbstständiger zu werden und selbst ein Zimmer oder eine Wohnung zu beziehen, desto eher können in den vorhandenen Unterkünften neue Menschen aufgenommen werden. Hier sollte von Seiten der Stadt und der Initiativen auch unter den Vermietern stärker geworben und mehr Aufklärung geleistet werden, um Vorbehalte abzubauen und mehr Wohnraum zur Verfügung stellen zu können.

Auch die Anträge zum Umzug in eine eigene Wohnung beim Sozialamt sollten schneller bearbeitet werden. Derzeit warten viele Asylbewerber*innen ein bis drei Monate auf die Bearbeitung ihres Antrags und können sich erst dann auf die Suche nach einer eigenen Wohnung machen.

Leipzig hat im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Großstädten das Potenzial Flüchtlinge gut und vorbildlich unterzubringen, dass sollte die Verwaltung nicht verspielen.

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