Das Mädchenprojekt "Girlz*Space" des Vereins Frauen für Frauen e. V. bringt die interaktive Wanderausstellung "ECHT KRASS ! - Wo hört der Spaß auf?" in die Leipziger Volkshochschule. Sie kann vom 01.09. - 12.09.15 in der Löhrstraße 3 - 7 besichtigt werden. Dabei kooperiert "Girlz*Space" mit dem Koordinierungskreis gegen sexualisierte Gewalt und wird durch die pädagogische Mitarbeit Jungenprojekt von LEMann unterstützt.

In der Ausstellung können sich Jugendliche ab der 7. Klasse spielerisch, erkenntnis- und handlungsorientiert mit den einzelnen Aspekten von Sexismus, sexualisierter Gewalt und Schutzrechten auseinandersetzen. Hauptthemen sind insbesondere sexuelle Übergriffe unter Jugendlichen, aber auch durch Erwachsene. Das Rahmenprogramm hat zum Ziel, Jugendliche in ihrer sozialen Kompetenz zu stärken und ihnen Handlungsalternativen und Auswege aus der Gewalt zu eröffnen.

Zugleich zeigt die Ausstellung Lehrkräften, Pädagogen und Eltern, wie sie im Alltag durch Schulprojektwochen, Vernetzung oder Öffentlichkeitsarbeit vorbeugend und helfend wirken können. Speziell entwickelte Nachbearbeitungsmaterialien laden dazu ein, sich mit der Thematik weiter zu befassen.

Folgende Themen werden an den interaktiven Stellen angeboten: Sex Sells – Sexualität in den Medien und dem Internet/ Pornografie, Trial and Error – Flirten vs. Miese Anmache – eigene Grenzen setzen und sich wehren, Stop & Go – Einvernehmliche sexuelle Kontakte vs. Sexuelle Übergriffe und Risikofaktoren, Love & Hate – Gruppendruck/ sexuelle Grenzverletzung in Beziehungen sowie Law and Order – Definition/ Gesetzeslage/ Folgen und Hilfen bei Gewalt.

Hintergrund: Offizielle Statistiken berichten jährlich von mehr als 14.000 Kindern und Jugendlichen in Deutschland, die Opfer von sexuellem Missbrauch werden. Drei Viertel der Opfer sind weiblich. Nationale und internationale Dunkelfeldstudien berichten, dass 15-30 Prozent aller Mädchen und 5-15 Prozent der Jungen in ihrer Kindheit Opfer von sexuellem Missbrauch werden. Sexueller Missbrauch kommt in allen Gesellschaftsschichten vor und betrifft somit die gesamte Bevölkerung. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2010 zeigt sich, dass 33,5 Prozent aller Tatverdächtigen jünger als 21 Jahre waren, 9,1 Prozent sogar jünger als 14 Jahre. Die Auseinandersetzung mit Sexualstraftätern belegt, dass die Täter/-innen selbst Erfahrungen mit Grenzverletzungen in der eigenen (sexuellen) Selbstbestimmung haben.

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