Nach der Entscheidung, die Ernst-Grube-Halle als Notunterkunft für die Erstaufnahme von Flüchtlingen zu nutzen, sind in den vergangenen Tagen ehrenamtliche Hilfe und Spendenbereitschaft angelaufen. Am Freitag machen sich Leipziger Grüne einen Eindruck von den Unterbringungsbedingungen in der Notunterkunft.

Dazu erklärt Claudia Maicher, Leipziger Landtagsabgeordnete und stellv. Vorsitzende der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag: “Angesichts der extrem kurzen Frist, innerhalb derer die Landesdirektion die Ernst-Grube-Halle zur Notunterkunft herrichten ließ, möchten wir uns am Freitag ein eigenes Bild von den Unterbringungsbedingungen vor Ort machen. Es ist wichtig, dass Flüchtlinge menschenwürdig untergebracht werden. Uns geht es darum zu sehen, wie es um die grundlegenden Fragen der Platzverfügbarkeit, Privatsphäre und Grundversorgung, besonders für Frauen, Kinder und stillende Mütter steht.”

“Es ist vorbildlich, wie die Hilfsbereitschaft der Leipzigerinnen und Leipziger von einem Tag auf den anderen funktioniert und wie die Johanniter unkompliziert und schnell reagiert haben.”

“Es darf aber nicht sein, dass sich die Staatsregierung hier zurückhält und ihre Aufgaben von Ehrenamtlern erledigen lässt. Ehrenamtliche Arbeit darf immer nur eine Ergänzung zu dem sein, was staatliche Verantwortungsträger bereitstellen müssen.”

“Dass kein Betreiber gefunden werden konnte, bevor die ersten Flüchtlinge ankamen, zeigt wie überfordert die Landesdirektion und das Innenministerium inzwischen sind. Das darf nicht dazu führen, dass Hilfsbedürftige in unzumutbare Lebensumstände gebracht werden.”

“Die zahlreichen Leipziger Helfer und Spender haben in den vergangenen Tagen ein Netz des Miteinanders gespannt, das untergebrachte Flüchtlinge zumindest ein wenig auffängt. Ehrenamtliche, Johanniter, Rektorin und der Studierendenrat der Universität Leipzig leisten angesichts begrenzter Mittel und schwieriger Umstände ihr mögliches. Die spontane Hilfsbereitschaft zeigt auch, dass Flüchtlinge in Leipzig willkommen sind”, so Maicher.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar