43 Schweine. In den Weiten des Internets findet sich wirklich alles. So wie beim Werk der alten großen Philosophen, in dem sich jeder bedienen und etwas Passendes herausziehen kann. Ich habe die Zahl nicht überprüft, halte sie jedoch für plausibel. 43 Schweine verzehrt ein Deutscher im Laufe seines Lebens. Nicht viel?! Es werden ein paar mehr, wenn man die Säuglinge und Vegetarier abzieht. Erstere werden bei uns immer weniger, letztere immer mehr. Auf Facebook kursiert bereits der entsprechende Witz: "Wenn das so weitergeht, muss ich mein Schnitzel bald draußen bei den Rauchern essen!"

Ich tippe diese Zeilen in Andalusien, wo die rauen, in der Sonne dürstenden Hügel von endlosen Olivenbaumhainen bedeckt sind, es sei denn, es grasen ein paar Rinder in der Landschaft. Und schon habe ich meine Überschrift fast eingeholt. Denn nicht wenige sind vom blutigen Schauspiel des Stierkampfes, der in Spanien weiterhin zelebriert wird, derart abgeschreckt, dass sie den moralischen Zeigefinger schwenken. So wie Tierschützer rebellieren, wenn Japan und Norwegen trotz Walfangmoratorium einige hundert Wale jährlich töten.

Nicht dass mir das Leid der Tiere egal wäre, ganz im Gegenteil. Mitgefühl und Intelligenz gelten schließlich als wesentliche Eigenschaften, die uns zum Menschen machen. Aber sollten wir nicht zuerst vor der eigenen Tür kehren?! Da laufen immer noch diese 43 Schweine umher. Nun ja, eigentlich laufen sie nicht wirklich, und zum Glück sehen wir das Drama der industriellen Massentierhaltung fast nie mit eigenen Augen. Denn 43 mal 80 Millionen ergibt 3,4 Milliarden Borstenviecher, allein in Deutschland. Nicht zu vergessen die Kühe, diverses Geflügel und Fische. Und obwohl uns das viele Fleisch fett werden und an Rheuma, Arthrose sowie anderen Zivilisationskrankheiten erkranken lässt, können wir nicht davon lassen und wettern lieber über barbarische Spanier.

Das Klassische Kartoffel Konzert ist die Ausnahme, das Festmahl am Wochenende, zumal zugunsten unseres Leipziger Auwaldes. Aber vielleicht ist es dieses Mal vegetarisch. Lassen Sie sich überraschen!

22. Konzert  am Sonntag, 27.09.2015 um 19:30 Uhr, Alte Börse zu Leipzig, “Duo Stephan König, Klavier / Florian Poser, Vibration & Marimbaphon” Duo Kompositionen für 88 Tasten und 84 Platten von Florian Poser und Stephan König.

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