Am 14.10. fand in der Notunterkunft Marienallee (Turnhalle der Bundeswehrkaserne) in Dresden eine erste große Impfschutzaktion für Flüchtlinge in Sachsen statt. In enger Zusammenarbeit von DRK Landesverband Sachsen e.V., dem Sächsischen Ministerium für Soziales (SMS) und der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen (KV) konnten ca. 185 Flüchtlinge geimpft werden.

Bereits Anfang der Woche wurden dazu erste mehrsprachige Infozettel verteilt und so gezielt über die Möglichkeit zu kostenlosen Schutzimpfungen informiert. Diese Chance wurde von den meisten der 300 Menschen in der Notunterkunft genutzt. Neben einer 4-fach-Impfung (gegen Tetanus, Diphtherie, Polio und Keuchhusten) wurde ebenfalls eine Grippeschutzimpfung angeboten.

In Rekordzeit konnten die Impfungen dank der ca. zweidutzend ehrenamtlichen und ungebundenen Helfer (darunter Ärzte und Krankenschwestern) sowie den Dolmetschern aus dem Camp durchgeführt werden. Um den Ablauf zu vereinfachen und zu beschleunigen kam dabei ein Stationen-System zum Einsatz.

An der 1. Station wurden die ausgefüllten Dokumente kontrolliert.

An Station 2 bekamen die Flüchtlinge ihre Impfausweise.

An der 3. Station führten drei Ärzte unterstützt durch Dolmetscher ein letztes Aufklärungsgespräch sowie die Untersuchungen durch.

Und an der letzten Station wurden schließlich die Impfungen von drei Teams (je 1 Arzt + 2 Helfer) durchgeführt. Durch einen reibungslosen Ablauf konnten so innerhalb von 2,5 Stunden rund 185 Flüchtlinge geimpft werden. “Das sind 1,2 Impfungen pro Minute! Wir sind hocherfreut, dass die Impfnachfrage so groß war und es so effektiv umgesetzt werden konnte”, freute sich der medizinische Leiter der DRK-Flüchtlingshilfe, Felix von Dalowski.

Auch wenn die Aktion derzeit noch ausgewertet wird, sehen die beteiligten Institutionen den Testlauf als Erfolg und hoffen, demnächst auch in den anderen sächsischen Notunterkünften Schutzimpfungen durchführen zu können.

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