In der Gesprächsreihe mit Experten, die das Schauspiel Leipzig im Anschluss an "Die Schutzflehenden/Die Schutzbefohlenen" in der Baustelle durchführt, werden unterschiedliche Themen rund um Flucht und Asyl näher vorgestellt. Morgen, 08.10., 22 Uhr, ist Prof. Borwin Bandelow aus Göttingen mit dem Thema "Wer hat Angst vor dem bösen Mann?" Gast der Reihe, die von Dr. Jens Bisky moderiert wird.

Die Xenophobie (Angst vor Fremden) geht wahrscheinlich auf Urängste der Menschen zurück. Entwicklungsgeschichtlich war es einmal ein Überlebensvorteil, wenn man mit dem eigenen Stamm eine verschworene Gemeinschaft gegen die anderen Stämme bildete. Eigenschaften wie Gemeinschaftssinn, aber auch Xenophobie vererbten sich von Generation zu Generation weiter. Ähnlich wie die Spinnenphobie, die einmal einen Überlebensvorteil darstellte, aber heute unnötig ist, besteht die Xenophobie daher noch rudimentär in den Köpfen. Wie andere aus grauer Vorzeit überlieferte Phobien hat die Fremdenphobie die Eigenart, unangemessen und unrealistisch zu sein. Und sie ist anfällig für Demagogen, die ein leichtes Spiel haben, sie wieder zu aktivieren.

Der international renommierte Prof. Dr. med. Borwin Bandelow arbeitet an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Göttingen.

Zeit: 8. 10. 2015, 22 Uhr
Ort: Schauspielhaus | Baustelle
Karten: 5,- Euro | Tel. 0341/1268-168 | Mail: besucherservice@schauspiel-leipzig.de | Webshop: http://www.schauspiel-leipzig.de

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