Aufgrund des ununterbrochen hohen Zustroms Asylsuchender nach Deutschland soll auch die Stadt Markranstädt in diesem Jahr 250 Menschen aufnehmen. Daher hat die Stadtverwaltung dem Landratsamt freistehende Wohnungen mitsamt der Kontaktdaten zu den Vermietern vorgeschlagen. Der Landkreis nimmt bis dato nur wenige dieser Angebote wahr. Vor allem die Mietpreisvorstellungen der privaten Vermieter, die über dem des "Hartz IV-Satzes" liegen sollen, seien hinderlich, so die Aussage der Mitarbeiter des Landratsamtes. Daher sind bisher weniger als 50 Personen dezentral in Wohnungen untergebracht.

Jetzt wurde uns bekannt, dass sich ein Investor mit dem Eigentümer des Hotels Gutenberg in Verkaufsverhandlungen befindet. Er beabsichtigt eine Vermietung des Gebäudes als Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber an den Landkreis Leipzig. Im Gespräch ist die Unterbringung von 150 Personen. Der Landkreis hat die Entwicklung gegenüber der Stadtverwaltung bestätigt. Über ein mögliches  Betreiberkonzept möchte der Landkreis jedoch erst sprechen, wenn die Verhandlungen abgeschlossen sind und die Realisierung bevorsteht. Zurzeit ist offen, ob die Interessensbekundung des Landkreises tatsächlich zum Tragen kommt.

Die Stadträte haben nach Bekanntwerden der Verhandlungen sofort fraktionsübergreifend einen Brief verfasst und an Landrat Henry Graichen gesendet – mit der Bitte die Zweckentfremdung des Hotels dringend zu überdenken.

Auch aus Sicht der Stadtverwaltung läuft eine Zweckentfremdung des Hotels unseren langjährigen Bemühungen entgegen, den Tourismus als Wirtschaftsfaktur in Markranstädt zu fördern. Mit einer Umnutzung würde eine wichtige Infrastruktureinrichtung wegfallen.

Heute hat der Landrat mitgeteilt, dass er die Hinweise sehr ernst nimmt und gemeinsam mit der Stadt nach Alternativen suchen wird.

Gegenwärtig ist offen, in welcher Weise und ob überhaupt eine Gemeinschaftsunterkunft in Markranstädt errichtet wird.

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“Jetzt wurde uns bekannt, dass sich ein Investor mit dem Eigentümer des Hotels Gutenberg in Verkaufsverhandlungen befindet. Er beabsichtigt eine Vermietung des Gebäudes als Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber an den Landkreis Leipzig.”

So werden bei Geldanlagen Renditen erzielt von denen der kleine Mann nur träumen kann. Geldgier in Perfektion. Nicht nur in Markranstädt, sondern in ganz Deutschland. Auch in Leipzig – siehe Aktivitäten Postbahnhof.

Man kann für Markranstädt nur hoffen, dass sich noch eine andere Lösung findet. Ohne Skrupel würden die Mitarbeiter des Hotels auf die Straße gesetzt. Wie beispielsweise bereits in Halle geschehen. Das hat alles mit sozialer Marktwirtschaft nichts mehr zu tun. Alles ist das Ergebnis der vollkommen verfehlten Asylpolitik der Bundeskanzlerin, eingeschlossen einiger mehr als fragwürdiger Minister.

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