Gerade in der Weihnachtszeit ist für die Gefangenen die Trennung von ihren Angehörigen und ihren Freunden besonders belastend. Für die Angehörigen der Gefangenen bestehen daher in der Weihnachtszeit großzügige Besuchsmöglichkeiten. In allen sächsischen Justizvollzugsanstalten tragen die Bediensteten dafür Sorge, dass Gefangene die Adventzeit angemessen begehen und Weihnachten feiern können. Sorgen und Probleme können die Gefangenen in vertrauensvollen Gesprächen mit den Mitarbeitern des allgemeinen Justizvollzugsdienstes, Psychologen, Sozialarbeitern und Seelsorgern klären.

An den Feiertagen werden Gottesdienste, auch mit Krippenspielen, angeboten. Posaunenchöre oder andere musikalische Darbietungen bereichern die Gottesdienste.

Justizminister Sebastian Gemkow: “Die Bediensteten des Justizvollzugs, die während der Feiertage ihren verantwortungsvollen Dienst ausüben, können diese wichtige Zeit nur eingeschränkt mit ihren Familien teilen. Besonders bemerkenswert erscheint es mir, dass viele ehrenamtliche Mitarbeiter freiwillig während der Feiertage Zeit aufbringen, um die Gefangenen und den Justizvollzug zu unterstützen. In der Weihnachtszeit empfinden viele Gefangene den Verlust ihrer Freiheit und die damit verbundenen Einschränkungen in den Kontakten zu ihren Familien als besonders schmerzlich. Ich wünsche daher den Bediensteten, den ehrenamtlichen Mitarbeitern des Justizvollzugs sowie den Gefangenen gesegnete Weihnachtstage.”

Die Gefangenen erhalten Gelegenheit, ihre Stationen in der Adventszeit weihnachtlich zu schmücken. Advents- bzw. Weihnachtsfeiern werden von Bediensteten, ehrenamtlichen Mitarbeitern und Gefangenen gestaltet. Teilweise werden Plätzchen gebacken und Weihnachtsgeschenke gebastelt. In einigen Anstalten gibt es gemeinsames Kaffeetrinken mit Stollen und Gebäck. Häufig schließen sich an die Feiern kleine Kulturprogramme an. Im Advent und an den Feiertagen wird auf einigen Stationen gemeinsam gekocht und gegessen.

In mehreren Justizvollzugsanstalten werden Familienbegegnungstage durchgeführt. Inhaftierte Väter haben dort die Möglichkeit, Adventsfeiern mit ihren Angehörigen auszugestalten und mit ihren Kindern zu spielen. Es werden Puppenspiele aufgeführt, gebastelt und selbst gebastelte Geschenke überreicht.

In fast allen Justizvollzugsanstalten finden Sportveranstaltungen statt, die in der Adventszeit vorbereitet werden und für die trainiert wird. In den Justizvollzugsanstalten Bautzen, Leipzig, Torgau, Zeithain und Zwickau werden unter anderem Tischtennisturniere durchgeführt. In der Justizvollzugsanstalt Görlitz wird am 28. Dezember 2015 – schon traditionell – ein Volleyballturnier mit Gefangenenmannschaften und einer Bedienstetenmannschaft ausgetragen.

In der Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen können die Gefangenen Weihnachtsgeschenke für ihre Angehörigen und Freunde anfertigen. Im Vorfeld der Feiertage wird es eine Familienweihnachtsfeier geben, zu der die Gefangenen ihre Angehörigen einladen können.

Am 23. Dezember 2015 singt der Projektchor Bautzen, der aus Mitgliedern verschiedener Kirchgemeinden besteht, für die Gefangenen der Justizvollzugsanstalt Bautzen Weihnachtslieder. Zudem begleitet der Projektchor den Weihnachtsgottesdienst am 24. Dezember.

Klassisches weihnachtliches Essen steht auf dem Speisezettel. Es wird in einigen Justizvollzugsanstalten am Heiligabend oder an einem anderen Tag Kartoffelsalat mit Würstchen geben. An den Weihnachtsfeiertagen werden gebratenes Geflügel, wie Ente, Pute, Hähnchen oder andere Festtagsbraten mit Rotkraut sowie als Nachtisch Süßigkeiten und Stollen angeboten.

Zum Stichtag 18. Dezember 2015 waren insgesamt 3.479 Personen in sächsischen Justizvollzugsanstalten inhaftiert, davon 3.191 Männer und 288 Frauen.

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