Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ beteiligt sich auch in diesem Jahr wieder mit insgesamt 19 Buchpräsentationen, Lesungen und anregenden Gesprächen an dem beliebten Lesefestival „Leipzig liest“. Vom 17.03. bis 20.03.2016 werden in den originalen Räumlichkeiten in der „Runden Ecke“ wieder viele Neuerscheinungen aus dem Bereich Sachbuch und Belletristik vorgestellt sowie mit Autoren, Wissenschaftlern und Zeitzeugen diskutiert.

Am 17. März 2016, um 20.00 Uhr: Namhafte Autoren des neuen HORCH UND GUCK-Heftes diskutieren über den Hitler-Stalin-Pakt und seine Folgen

Die jüngste Ausgabe der vom Bürgerkomitee Leipzig herausgegebenen Aufarbeitungszeitschrift HORCH UND GUCK widmet ihren Schwerpunkt dem Hitler-Stalin-Pakt. Zahlreiche Beiträge namhafter Autoren beleuchten nicht nur die Hintergründe, Ursachen und unmittelbaren Folgen der von 1939 bis 1941 andauernden mörderischen Übereinkunft der Diktatoren, die den Zweiten Weltkrieg ermöglichte und die Staatenwelt Ostmitteleuropas zerstörte. Sie erklären auch, warum gerade die Veröffentlichung der geheimen Zusatzprotokolle zu einem zentralen Thema der ostmitteleuropäischen Bürgerrechtsbewegung wurde und enorme Sprengkraft für die Überwindung der kommunistischen Diktaturen durch die friedlichen Revolutionen 1989/90 entwickelte. Das Heft 81 erschien in Kooperation mit Sächsischen Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen.

Unter der Moderation des HORCH UND GUCK-Redakteurs Sven Heitkamp sprechen die Autoren von Heft 81 über das bis heute kontrovers diskutierte Bündnis der beiden Diktatoren, das so viel Unheil über Europa brachte und dessen Folgen noch immer sicht- und spürbar sind. Viele aktuelle politische Entwicklungen, Probleme und emotionale Debatten über die Geschichte, Gegenwart und Zukunft Europas sind kaum zu verstehen, wenn man die Bedeutung des Hitler-Stalin-Pakts, speziell der geheimen Zusatzprotokolle, nicht kennt. Es diskutieren die Autoren Jan Lipinsky (Mitarbeiter am Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg), Bogdan Musiał (Professor an der Kardinal-Stefan-Wyszýnski-Universität Warschau) und Gerald Praschl (Mitglied der Chefredaktion/Politik von SUPERIllu, Berlin).

Weitere Buchpräsentationen am 17. März 2016 

Am Donnerstag finden insgesamt sechs interessante Buchvorstellungen in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ statt. Um 14.00 Uhr stellen Birgit Rasch und Gunnar Dedio ihr Buch „Ich. Erich Mielke. Psychogramm des DDR-Geheimdienstchefs“ vor. Dabei gehen Sie der Frage nach, wer dieser Mensch war, der zum Sinnbild für Repression und Verfolgung, für Bespitzelung und Terror in der SED-Diktatur wurde und sich selbst dabei für einen „Humanisten“ hielt, der doch alle liebte. Siegfried Suckut mit seinem Buch „Volkes Stimmen. ,Ehrlich aber deutlich‘ – Privatbriefe an die DDR-Regierung“ wird um 19.00 Uhr in der Ausstellung präsentiert. Im Rahmen eines Podiumsgespräches werden 18.00 Uhr im ehemaligen Stasi-Kinosaal die nun erstmals recherchierten Informationen zu den Hintergründen der kurz nach dem Ende des zweiten Weltkrieges durch sowjetische Militärtribunale ausgesprochenen und an über 2.500 deutschen Zivilisten vollstreckten Todesurteilen vorgestellt.

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