Für den südlichen Bereich des Sanierungsgebietes „Leipzig-Plagwitz“ soll 2018 die Sanierungssatzung aufgehoben werden. Darüber informierte Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau die Verwaltungsspitze. Sanierungssatzungen sind laut § 1 Abs. 1 Satz Nr. 1 aufzuheben, wenn die Sanierungsziele weitgehend erreicht sind. Dies ist auch für einen Teil des förmlich festgelegten Sanierungsgebietes möglich.

Im südlichen Teilbereich von Plagwitz sind die Sanierungsziele inzwischen im wesentlichen erreicht. Dank massivem Fördermitteleinsatz seit Beginn der städtebaulichen Sanierungsmaßnahmen in den 1990er Jahren hat sich das Quartier mit seiner einzigartigen ehemaligen Industriearchitektur zu einem attraktiven Wohn- und Lebensraum entwickelt. Die Konsum-Zentrale und das Stelzenhaus ragen dabei heraus. Der neu angelegte Stadtteilpark Plagwitz und der Karl-Heine-Kanal verleihen ihm ein besonderes Flair. Fast 90 Prozent der Gebäude sind saniert bzw. neu gebaut worden, die Bevölkerung wuchs seit 1995 um rund 40 Prozent – im gesamten  Sanierungsgebietes „Leipzig-Plagwitz“ sogar um 50 Prozent.

Mit der Teilaufhebung der Sanierungssatzung entfällt die Anwendung von Vorschriften des besonderen Städtebaurechts für diesen Bereich, etwa die Genehmigungspflicht für gewisse Vorhaben (§ 144 Baugesetzbuch). Außerdem müssen nach der Aufhebung von den Grundstückseigentümern Ausgleichsbeträge erhoben werden (§ 154 Baugesetzbuch). Die Höhe richtet sich nach der durch den Gutachterausschuss zu ermittelnden sanierungsbedingten Bodenwerterhöhung. Die Teilaufhebung ist für den 31. Januar 2018  geplant. Betroffenen Eigentümern wird bis zum 31. Januar 2017 ein Verfahrensnachlass von 20 Prozent bei vorzeitiger Ablösung gewährt. Die auf diesem Wege zu erwartenden Einnahmen dienen der Finanzierung von Vorhaben im verbleibenden Sanierungsgebiet. Sie sollen u. a. zur Sanierung von Dach und Fenstern des Felsenkellers, zur Anlage des so genannten „Westentaschenparks“ Ecke Hähnel-/Aurelienstraße, zur Neugestaltung der Rad- und Fußwegeverbindung zwischen Aurelien- und Karl-Heine Straße am Kanal  sowie zur Umgestaltung der  Birkenstraße und der Aurelienstraße zwischen Kanal und Gießerstraße eingesetzt werden.

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