Ein hochmoderner Magnetresonanztomograph steht jetzt den Kardiologen und Neuroradiologen am Universitätsklinikum Leipzig zur Verfügung. Mit einer technologischen Aufrüstung des bereits vorhandenen 1,5 Tesla-MRT auf 3 Tesla Feldstärke können jetzt das Herzkatheterlabor und die Schlaganfallstation in unmittelbarer räumlicher Nähe auf ein leistungsstarkes Gerät zur besseren Diagnostik zugreifen.

Das Hochfeld-MRT-Gerät bietet bei neuroradiologischen Untersuchungen eine größere Genauigkeit und ist gleichzeitig schneller. Die so verkürzten Untersuchungszeiten spielen insbesondere bei Schlaganfall-Patienten eine große Rolle. „Wir können mit dem neuen Gerät zum einen die Messzeiten teilweise um die Hälfte der Zeit reduzieren und haben gleichzeitig auch einen besseren Einblick in Details“, erklärt Prof. Karl-Titus Hoffmann, Leiter der Neuroradiologie am Universitätsklinikum Leipzig. Während von der Schnelligkeit vor allem die Patienten der Schlaganfall-Station am UKL profitieren, wird die präzisere Detaildarstellung insbesondere bei der Diagnostik von Epilepsie und Multipler Sklerose benötigt.

Auch für die Kardiologen im ebenfalls benachbarten Herzkatheterlabor ist der Hochleistungs-Magnet-Resonanz-Tomograph (MRT) eine wichtige Ergänzung der bisherigen Diagnosemöglichkeiten. „Wir erhalten damit exaktere Bilder und können dank der zusätzlichen Mapping-Techniken zum Beispiel Herzmuskelentzündungen wesentlich präziser erkennen und besser diagnostizieren“, erklärt Oberarzt Jan Smettan aus der UKL-Kardiologie.

In einigen Fällen kann das Kardio-MRT auch als Alternative zum Herzkatheter dienen. Die für den Patienten schonende Untersuchungsmethode zeigt sehr gut mögliche Durchblutungs- und Bewegungsstörungen des Herzens, mit bis zu 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit. „Auf dieser Grundlage fällt dann die Entscheidung über die weitere Behandlung und damit auch über die Notwendigkeit eines Herzkathetereingriffs“, so Smettan.

Seit dieser Woche steht das Gerät nun für die Versorgung der Patienten am UKL zur Verfügung. Das erforderliche, fast 600.000 Euro teure technologische Upgrade war dabei ganz ohne Baumaßnahmen möglich, denn schon bei der Planung im Jahr 2009 waren alle technischen Voraussetzungen für ein künftiges Hochfeld-MRT geschaffen worden. So wurden jetzt in nur neun Tagen alle MRT-Teile mit Ausnahme des Magneten aus- und wieder neu aufgebaut, mit dem Ergebnis eines fabrikneuen Geräts der neuesten digitalen Generation.

Mit dem bereits in der Kinderradiologie vorhandenen 3-Tesla MRT verfügt das UKL jetzt über zwei der modernen Tomographen. Bis zum Jahresende soll ein drittes Gerät hinzukommen. „Dann sind wir eines von wenigen Krankenhäusern, die über drei der Hochleistungs-MRT verfügen können“, fasst Prof. Hoffmann zusammen.

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