In der kürzlich stattgefundenen Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Immunologie (API) Deutschlands, Österreichs und der Schweiz stellten die Immunologen des ImmunDefektCentrum Leipzig (IDCL) am Klinikum St Georg die wissenschaftlichen Ergebnisse der immunologischen Forschungstätigkeit vor. Insbesondere die Harmonisierung der Immundefektdiagnostik, die Schulung von Patienten mit angeborenen Immundefekten und die Einführung eines Neugeborenenscreenings auf angeborene Immundefekte fand international große Beachtung. Eine deutschlandweite Einführung des Neugeborenenscreenings auf angeborene Immundefekte wird im Laufe dieses Jahres erwartet.

Jährlich werden über 300 Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit angeborenen Immundefekten hier behandelt. Die Patienten kommen nicht nur aus Sachsen, sondern auch aus Sachsen-Anhalt, Thüringen, Nord-Bayern und Brandenburg. Zusätzlich zur Behandlung Betroffener hat sich das IDCL zum Ziel gesetzt, die frühzeitige Diagnostik und Therapie sowie die Versorgung der Immundefektpatienten zu verbessern, über angeborene Immundefekte aufzuklären und ihre vielfältigen Ursachen zu erforschen. Dabei arbeiten die Mediziner eng mit der Deutschen Selbsthilfe für angeborene Immundefekte (DSAI) zusammen.

Die Leitung des ImmunDefektCentrums, das sich als eines von nur acht Zentren europaweit auf die Diagnose und Therapie von Immundefekten spezialisiert hat, obliegt dem Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Professor Michael Borte. Zum ärztlichen Team des IDCL gehören neben Prof. Borte auch Dr. Maria Faßhauer, Dr. Nils Kellner, Dr. Stephan Borte und Anne Avila sowie Dr. Johannes Wolf.

Hintergrund: Bei einem angeborenen Immundefekt haben die Patienten ein schwächeres Immunsystem, das nur eingeschränkt oder gar nicht auf Infektionen reagieren kann. Daher leiden die Betroffenen häufiger an Infektionen, die im Vergleich zu Immungesunden viel schwieriger verlaufen oder sogar lebensbedrohlich sein können.

Wird der Defekt frühzeitig diagnostiziert, können Betroffene mit einer entsprechenden Therapie in der Regel ein weitgehend normales Leben führen.

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