Sieben ehrenamtlich tätige Leipzigerinnen und Leipziger sind heute im Rahmen einer Festveranstaltung im Neuen Rathaus für ihr Engagement von Oberbürgermeister Burkhard Jung mit der Goldenen Ehrennadel und Ehrenurkunde der Stadt Leipzig geehrt worden.

Mit dieser Auszeichnung, die aufgrund eines Stadtratsbeschlusses seit 1999 vergeben wird, soll auf das für die Gesellschaft unverzichtbare ehrenamtliche Wirken aufmerksam gemacht werden. Von 1999 bis 2018 haben insgesamt 146 Personen in Leipzig für ihr soziales, kulturelles, politisches Engagement oder ihre Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe oder im Sport diese Auszeichnung erhalten. In seiner Ansprache unterstrich der Oberbürgermeister die außerordentliche Bedeutung des Ehrenamtes für das Miteinander in der Stadtgemeinschaft. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Sängerin Theresa Randall.

Vorstellung der Ausgezeichneten (in der Reihenfolge des Programmablaufs):

Seit Herbst 2009 ist Eric Bahrdt im Technischen Hilfswerk (THW) als ehrenamtlicher Helfer tätig, führt derzeit die erste Bergungsgruppe des zweiten technischen Zuges. Er pflegt ein sehr gutes Netzwerk mit anderen Katastrophenschutzeinheiten der täglichen Gefahrenabwehr, Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr sowie dem Rettungsdienst. Insbesondere die persönliche Schutz- und Einsatzausstattung der Helfer steht für ihn gegenwärtig auf dem Plan, sie will er noch effektiver und sicherer gestalten. Seit seinem Eintritt ins THW gab es eine Reihe von wichtigen Einsätzen für ihn, wie z. B. Sturm „Friederike“, das Hochwasser 2013 und die Errichtung von Notunterkünften für Flüchtlinge 2015.

Marisa Sanchez stammt aus Argentinien und lebt seit 1998 in Leipzig. Als Mitgründerin des Deutsch-Spanischen Freundschaft e. V. ist sie seit dem Jahr 2000 als „Brückenbauerin“ zwischen den Kulturen mit dem Ziel aktiv, die Integration und Teilhabe der Migranten aus Spanien und Lateinamerika zu fördern. Frau Sanchez ist als Mitorganisatorin der zahlreichen Veranstaltungen des Vereins tätig, erledigt unermüdlich die Büroarbeit im Verein und ist als Netzwerkerin und Multiplikatorin in der Stadt Leipzig bekannt. Darüber hinaus unterstützt sie weitere interkulturelle Projekte, z. B. im Sudaca e. V., im Ser humanos e. V. und die Musikgruppe „Zona Sur“.

Seit über zehn Jahren engagiert sich Dieter Rienaß ehrenamtlich in unterschiedlichen Projekten für die Belange des Fördervereins Zentrum für Drogenhilfe e. V., zunächst als Gründungsmitglied und seit 2015 als Vorstandsvorsitzender. Das Zentrum bietet für ca. 3000 Klienten im Jahr vielfältige Aktivitäten und Unterstützung. Darüber hinaus betreut er die Selbsthilfegruppe „Regenbogen“, die Suchtselbsthilfeband „Trockenrock“ und initiierte 2017 das Projekt „Genesungsbegleiter Sucht“. Neben seiner Arbeit für die Klienten, versteht er es auf besondere Weise, auch junge Menschen als Ehrenamtler für den Verein zu begeistern und mit seiner motivierenden Art im Verein zu halten.

Zwölf Jahre lang – bis Mai 2017 – bestimmte Dr. Jürgen Weihrauch die Geschicke des „Bürger Verein Eutritzsch e. V.“ als ehrenamtlicher Vorsitzender, prägte in dieser Zeit die Entwicklung und Etablierung des Vereins. Er zeichnete für die Erstellung und Finanzierung des sechsmal pro Jahr erscheinenden Ortsblattes Eutritzscher Rundblick verantwortlich, organisierte Mitgliederversammlungen, Stammtische, Märkte und Ortsteilfeste, bearbeitete Bürgeranfragen, wartete die Internetseite des Vereins und nahm Kontakt zu Investoren auf. Auch nach seinem Rücktritt als Vorsitzender mit 74 Jahren bleibt Dr. Weihrauch dem Verein als Netzwerker, Berater und engagierter Chronist verbunden.

Prof. Dr. Werner Schneider, Notenspur Leipzig e. V., hatte Ende der 1990er Jahre die Idee, Wohn- und Wirkungsstätten von Komponisten und Künstlern in Leipzig wieder sichtbar zu machen. Bis zur Eröffnung der ersten drei Routen der Leipziger Notenspur 2012 hatte er mit Fleiß und Geduld in zahllosen persönlichen Gesprächen seine Idee erklärt, Verbündete gesucht und Musikinstitutionen überzeugt. Heute prägen die silbernen Bänder das Stadtbild, Museen, Musiker, touristische Einrichtungen sowie Menschen aller Altersklassen und Bildungsschichten profitieren davon. Seiner maßgeblichen Initiative ist zudem die erfolgreiche Bewerbung um das Europäische Kulturerbesiegel zu verdanken.

Seit August 2013 ist Daria Luchnikova Vorsitzende der Migrantenjugendorganisation IUVENTUS e. V. Die Professionalisierung und Weiterentwicklung der ehemaligen Migranteninitiative zum heute bestehenden Verein ist vor allem ihrer Initiative zu verdanken. Seit ihrem Vorsitz hat der Jugendclub maßgeblich an der Entwicklung der interkulturellen Jugendverbandsarbeit und der internationalen Jugendarbeit mitgewirkt und sich neuen Zielgruppen geöffnet, z. B. Jugendlichen mit Zuwanderungserfahrung und Behinderung integriert. Mit regionalen, nationalen und internationalen Projekten, Workshops und Kooperationen konnten Vorurteile abgebaut und Toleranz gefördert werden.

Seit 1951 ist Klaus Michel seinem Verein – vormals BSG „Einheit Georg Schwarz“, dann SV Eintracht Leipzig Süd e. V. – treu. Nicht nur als Sportler, sondern auch als Schaltzentrale in baulichen Angelegenheiten ist er immer „am Ball“ geblieben. Er zeichnete u.a. für die Südkampfbahn, die Asphaltierung der Stadionzufahrt und die Rekonstruktion der Sportplatzbaude verantwortlich. Zuletzt hat er eine neue Bewässerungsanlage, eine Ballfanganlage und zwei Flutlichtanlagen auf den Weg gebracht. „Nebenher“ pflegt er seit mehr als 20 Jahren Freundschaftsbeziehungen mit Fußballvereinen aus Tschechien. Auch mit jetzt 81 Jahren steht er dem Verein weiterhin zur Seite.

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