Heute startet das Klimacamp Leipziger Land. Bis zum 5. August werden rund 1.000 Teilnehmende ihre Zelte in Pödelwitz aufschlagen. Zum Auftakt demonstrieren die Teilnehmenden zusammen mit einem breiten Bündnis aus NGOs und Bürgerinitiativen ab 14:00 Uhr in der Leipziger Innenstadt.

Auf dem Klimacamp erwartet Interessierte eine Woche voll Workshops, Exkursionen und Podiumsdiskussionen. Ein Highlight ist zudem die Degrowth-Sommerschule. In mehrtägigen Kursen befassen sich etwa 500 Menschen mit Visionen und Utopien für eine soziale, ökologische und demokratische Gesellschaft.

Das Dorffest in Pödelwitz am 29. Juli bietet Interessierten die Möglichkeit mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen, darüber hinaus organisiert das Bündnis „Pödelwitz bleibt“ täglich einen Spaziergang durch das Dorf und die Region. Am 4. August ist ein Aktionstag mit verschiedenen Akteur*innen der Klimagerechtigkeitsbewegung geplant.

Klimagerechtigkeit beginnt in Pödelwitz

Das Dorf Pödelwitz soll dem Tagebau „Vereinigtes Schleenhain“ weichen. „Klar ist, dass wir die Klimaziele nur erreichen können, wenn Kohle, Öl und Gas im Boden bleiben“, erläutert Josephine Lauterbach aus dem Organisationskreis des Klimacamps Leipziger Land. Die von der MIBRAG geplante Tagebauerweiterung sei deswegen vollkommen absurd. Die Verstromung von Braunkohle ist die klimaschädlichste Art Strom zu erzeugen. Die stetig wachsende Wirtschaft des globalen Nordens verursacht steigende Emissionen. Die Folgen tragen jedoch vor allem Länder des globalen Südens, z.B. durch Dürre, Überschwemmungen oder den steigenden Meeresspiegel.

„Uns ist allen klar, dass wir nicht so weiter leben können wie bisher“, schlussfolgert Josephine Lauterbach. „Wir wollen Visionen und Ideen für einen gesellschaftlichen Wandel entwickeln. Und genau das machen wir hier auf dem Leipziger Klimacamp.“ So ist das Klimacamp ein selbst organisierter Raum, in dem Entscheidungen im Konsens getroffen werden, um alle Teilnehmenden mit ihren individuellen Bedürfnissen und Meinungen wertzuschätzen. Sorgearbeit wie Kinderbetreuung, aber auch das Putzen der Toiletten oder Schnippeln in der Küche werden von allen erledigt. „So können wir alle das Camp aktiv mitgestalten und es zu einem Ort gelebter Alternativen machen“, erläutert Florian Teller.

Treffpunkt Demo „Klima retten, Kohle stoppen“
28.07.2018, 14 Uhr, Naturkundemuseum Leipzig – Lortzingstraße 3
https://www.klimacamp-leipzigerland.de/

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