Im Rahmen der Ausstellung „...vergiss die Photos nicht, das ist sehr wichtig...“ wird Alexander Rode über Kontinuitäten der Marginalisierung von Leipziger Sinti und Roma referieren. Die Ausgrenzung der Roma und Sinti begann bereits vor 1933. Städtische Behörden, Wohnungs-, Gesundheits-, Fürsorge- oder Gewerbeämter, verfolgten lange vor 1933 eine antiromaistische Politik. In der Zeit des NS waren diese Einrichtungen weder vollkommen nationalsozialistisch durchdrungen, noch waren sie lediglich ausführende Instanzen nationalsozialistischer Politik.

Die Behörden handelten im hohen Maße eigeninitiativ. Ohne die umfassende Beteiligung kommunaler Behörden wäre die systematische Verfolgung und Ermordung der Leipziger Roma und Sinti so nicht möglich gewesen.

Alexander Rode arbeitet an einem Dissertationsprojekt zum Thema „,Vergessene Opfer‘ des Nationalsozialismus in Sachsen“ und untersucht dabei u. a. die Rolle und Verantwortung der sächsischen Kommunen bei der Verfolgung von nichtsesshaften Minderheiten 1933-1945.

21.08.2018, 19 Uhr im Felsenkeller

Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung statt „,…vergiss die Photos nicht, das ist sehr wichtig…‘ Die Verfolgung mitteldeutscher Sinti und Roma im Nationalsozialismus“, die vom 16. bis 23.08. im Felsenkeller zu sehen sein wird.

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