Am Mittwoch, dem 24. Oktober 2018, 19:15 Uhr findet im Ariowitsch-Haus inLeipzig eine Lesung moderner jiddischer Lyrik im Original mit deutscher Übersetzung statt. Unter dem Titel »Weiße Sprache« stellt Efrat Gal-Ed Gedichte von Jacob Glatstein, David Hofstein, Itzik Manger, Anna Margolin und Kadya Molodowsky vor. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

Die Literatur in jiddischer und hebräischer Sprache, die vom späten 19. zum frühen 20. Jahrhundert im östlichen Europa entstand, nahm viele Elemente der Klassischen Moderne vorweg. Mit Mut zu literarischen Formexperimenten schufen jüdische Schriftsteller in diesen Sprachen eine Avantgarde, in der sich Einflüsse ihrer Umgebungskulturen und eigene Traditionen verbanden.

Im politischen und ideologischen Spannungsfeld zu den gleichzeitig aufkommenden nationalen Erneuerungsbewegungen entstanden hier Poesie, Essays und Prosatexte, verfasst von Autoren, die an zwei oder mehreren kulturellen Referenzwelten Anteil hatten. Der Abend im Ariowitsch-Haus lädt ein, diese faszinierende Lyrik in Originalsprache mit deutscher Übersetzung zu entdecken. Efrad Gal-Ed führt in das Leben und Werk sowie den Entstehungskontext dieser Literatur ein.

Es lesen:

Efrat Gal-Ed ist Übersetzerin und Literaturwissenschaftlerin und lehrt an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Jiddistik. 2016 wurde sie für ihre Übersetzungen aus dem Jiddischen mit dem Stipendium des Rainer-Malkowski-Preises ausgezeichnet.

Hans Henrik Wöhler wirkte für ARD, ZDF und arte bei Dokumentarfilmen und Fernsehreportagen als Sprecher mit und hat zahlreiche Hörbücher und Hörspiele aufgenommen.

Sabine Koller führt in den Abend ein. Sie ist Professorin für Slavisch-Jüdische Studien an der Universität Regensburg.

Lesung 24. Oktober | 19.15 Uhr

Veranstalter: Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow
Veranstaltungsort: Ariowitsch-Haus e. V., Hinrichsenstraße 14, 04105 Leipzig
Der Eintritt ist frei.

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