Am Gedenkort für die Große Synagoge in Leipzig wurde heute symbolisch die dritte Kerze des Chanukka-Leuchters angezündet und damit eine bedeutende jüdische Tradition gefeiert. Und: Leipzigs Polizei hat einen mutmaßlichen Drogenhandel im Zentrum-Südost aufgedeckt. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 16. Dezember 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Licht und Hoffnung in finsterer Zeit: Chanukka-Zeremonie in der Gottschedstraße
Mit einer feierlichen Zeremonie wurde am Dienstagnachmittag kurz nach 16:00 Uhr in der Gottschedstraße, wo bis zu ihrer Zerstörung 1938 die Große Synagoge stand, symbolisch die dritte Kerze am Chanukka-Leuchter entzündet. Schätzungsweise 150 bis 200 Menschen nahmen an dem Akt teil, durch den Rabbiner Zsolt Balla führte. An seiner Seite waren der Vorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig, Küf Kaufmann, sowie Leipzigs Sozialbürgermeisterin Martina Münch (SPD).
Die Redebeiträge hoben die Bedeutung des jüdischen Chanukka-Festes (wörtlich: „Einweihung“) hervor. Die weltbekannte Tradition geht auf die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels 164 v. u. Z. nach einer Phase syrisch-griechischer Fremdherrschaft zurück. Einer Talmud-Legende nach soll die Menora damals wie durch ein Wunder acht Tage lang erstrahlt haben, obwohl der Rest geweihten Öls nur noch für einen Tag gereicht hätte.
Entsprechend gelten die Lichter des Leuchters als Symbole von Lebensfreude und Hoffnung, die es gerade in Zeiten wie diesen dringend brauche, so die Redner nicht zuletzt mit Blick auf den antisemitischen Terroranschlag im australischen Sydney vom Sonntag: Hier waren während einer Chanukka-Zeremonie am Bondi Beach mindestens 15 Menschen ermordet und etwa 40 verletzt worden.
Für die Opfer gab es eine Schweigeminute. Zugleich wurde die Botschaft vermittelt, füreinander einzustehen, sich nicht unterkriegen zu lassen und stets nach dem Licht zu streben: Schließlich vermochten es auch die Verbrechen des Nationalsozialismus nicht, das reiche jüdische Leben in Leipzig und darüber hinaus dauerhaft auszulöschen. Am Sonntag war, zeitgleich mit Beginn des Chanukka-Festes 2025, auch das sächsische Themenjahr der Jüdischen Kultur in Chemnitz eröffnet worden.
Zentrum-Südost: Polizei nimmt mutmaßliche Drogenverkäufer hoch
Ein neuer Fall mutmaßlichen Drogenhandels beschäftigt wieder einmal die Leipziger Polizei: Wie Polizeidirektions-Sprecherin Susanne Lübcke heute mitteilt, waren bereits am vergangenen Freitagnachmittag, dem 12. Dezember, Beamte nach Zeugenhinweisen zu einem Bistro im Zentrum-Südost ausgerückt. Der Verdacht, dass vor dem Imbiss Rauschmittel verkauft wurden, sollte sich erhärten.
Zwei junge Männer im Alter von 23 und 17 Jahren wurden einer Kontrolle durch Einsatzkräfte unterzogen: „Bei der Durchsuchung der Personen fanden sie insgesamt mehr als 200 Gramm Marihuana, einige wenige Gramm Kokain und ein Pfefferspray. Im Anschluss durchsuchte ein Rauschgiftspürhund das Bistro und fand einen Rucksack. In diesem befanden sich weitere mehr als 200 Gramm Marihuana, fast mehr als 5 Gramm Kokain, mehr als 50 Gramm Heroin sowie ungefähr ein Dutzend Tabletten Ecstasy.“
Das fragliche Bistro wurde versiegelt, eine Durchsuchung der Wohnungen bei den Verdächtigen erbrachte nach Polizeiangaben keine weiteren Funde. Der 23-Jährige wurde auf freien Fuß gesetzt, der Minderjährige an das Jugendamt übergeben. Die Ermittlungen dauern an.
Worüber die LZ heute berichtet hat:
Schaubühne feiert 20 Jahre Theater-Aktiengesellschaft: Aktie von Thomas Moecker neu aufgelegt
Weniger Herbst: Mit Thomas Böhme den kindlichen Blick auf die Welt wiederfinden
Was sonst noch wichtig war:
Sachsen sichert die Finanzierung des Deutschlandtickets ab: Mehr dazu gibt es morgen auf unserer Seite.
Der Drogeriemarkt dm bietet seit heute auch rezeptfreie Medikamente online an: Apotheken kritisieren den Schritt.
Die EU rückt vom Verbrenner-Aus ab.
Russland reagiert auf eine europäische Initiative zur Beendigung des Ukraine-Kriegs zurückhaltend bis ablehnend. Eine Waffenruhe über Weihnachten wird durch das Regime in Moskau zurückgewiesen.
Kalenderblatt: Vor 40 Jahren …
Am 16. Dezember 1985 wird der Mafia-Boss Paul Castellano in New York durch Schüsse vor einem Steakhouse ermordet. Der gewaltsame Tod des 70-Jährigen versetzt der Cosa Nostra einen massiven Schlag und trägt entscheidend dazu bei, dass neue kriminelle Gruppen in der US-Metropole das Zepter übernehmen.
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