Das Herzzentrum Leipzig bedauert die Entscheidung der Gewerkschaft ver.di, die Tarifverhandlungen zum Entgelt für den nicht-ärztlichen Dienst einseitig abzubrechen. Der Arbeitgeber steht für weitere Gespräche bereit.

Nach der Aufkündigung der Tarifgespräche seitens der Gewerkschaft am Samstag, den 12.01.2019, erklärt der Verhandlungsführer des Herzzentrums Dr. Roland Bantle: „Wir haben unserem Verhandlungspartner ein Angebot unterbreitet, mit dem die Pflegerinnen und Pfleger, die den Großteil unserer Beschäftigten ausmachen, Lohnsteigerungen über die geforderten 10 Prozent hinaus erhalten.

Es ist für uns unverständlich, dass die Gewerkschaft die Verhandlungen abgebrochen hat, obwohl wir bereits für die kommende Woche weitere Gespräche vereinbart hatten. Wir wollen die Pflege in unserem Haus weiter stärken und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bald Klarheit über die Lohnentwicklung geben. Deshalb stehen wir weiter für Gespräche zur Verfügung und fordern die Gewerkschaft an den Verhandlungstisch zurück.“

Am vergangenen Freitag hatten Vertreter des Herzzentrums und die ver.di Tarifkommission in einer dritten Runde zu den Entgeltverhandlungen getagt. Die Verhandlungen für insgesamt 860 Mitarbeiter im nicht-ärztlichen Dienst sollten in der kommenden Woche fortgesetzt werden.

Das aktuelle Arbeitgeberangebot sieht eine Tarifsteigerung um 7,0 Prozent bei einer Laufzeit bis 30.06.2020 vor. 5,0 Prozent gibt es ab 01.01.2019, weitere 2,0 Prozent ab 01.01.2020. Die Gruppe der Pflegenden, rund zwei Drittel der Beschäftigten insgesamt, bekäme durch eine weitere Zulage in Höhe von 1740 Euro im Jahr in Form einer monatlichen Zulage ab 01.01.2019 in Höhe von 145 Euro pro Monat eine Tarifsteigerung in Höhe von 12,01 Prozent. Für das Jahr 2018 wurde ein Einmalzahlung in Aussicht gestellt.

„Wir haben ein aus unserer Sicht faires, attraktives Angebot für alle Mitarbeiter unterbreitet. Wir wollen insbesondere die Pflege am Bett weiter stärken und hier die Forderung für die Jahre 2018 und 2019 der Gewerkschaft sogar übererfüllen“, erklärt Dr. Roland Bantle. Dies geschieht vor dem Hintergrund des angespannten Pflegearbeitsmarktes und der politischen Forderung nach der Stärkung des Pflegeberufes.

„Sollte es zu einem Warnstreik kommen, werden wir alles daran setzen, die Auswirkungen auf unsere Patienten so gering wie möglich zu halten“, so Bantle abschließend.

Es gibt 2 Kommentare

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Siehe auch Text oberhalb des Beitrages 🙂

Grüße M.F.

Das Angebot vom Arbeitgeber klingt ja super.
Ist es jedoch nicht so, dass das Plus bei den Pflegenden dank des Pflegepersonal-Stärkungsgesetz von den Krankenkassen finanziert wird, Helios also gar nicht in die eigenen Taschen greifen muss?
Nicht erwähnt ist in dem Artikel, dass die betroffenen Helios-Mitarbeiter derzeit mehr als 10 % unter dem bundesweiten Durchschnitt verdienen und folglich auch rückwirkend eine Lohnsteigerung bekommen sollten. Und was ist mit dem Drittel der Mitarbeiter, die nicht als Vollzeit-Pflegende beschäftigt sind? Die sollen sich also mit einem mageren Angebot zufrieden geben? Hauptsache, die Rendite stimmt…

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