Händehygiene ist Gold wert: In diesem Jahr ist das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) erstmals mit dem Gold-Zertifikat der bundesweiten "Aktion Saubere Hände" ausgezeichnet worden. Zum Welthändehygienetag 2019 bedanken sich die Mitarbeiter des Instituts für Hygiene, Krankenhaushygiene und Umweltmedizin am UKL mit kleinen Überraschungen bei allen Stationen, die zu ihrer Händehygiene beobachtet worden waren, für die Anstrengungen und das entgegengebrachte Vertrauen. Auch für die Patienten ist es ein sichtbares Zeichen für den hohen Stellenwert, den die Händehygiene am UKL einnimmt.

Die “Aktion Saubere Hände” ist eine nationale Kampagne zur Verbesserung der Beachtung der Händedesinfektion in deutschen Gesundheitseinrichtungen. Sie wurde 2008 mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit ins Leben gerufen und basiert auf der 2005 gestarteten Kampagne der Weltgesundheitsorganisation WHO “Clean Care is Safer Care”.

Weil der internationale Welthändehygienetag am 5. Mai auf einen Sonntag fällt, verlegen die Hygieneverantwortlichen des UKL ihre Dankesrunde zu den erfolgreich Geprüften auf den Montag danach. 14 der 37 UKL-Stationen sind geprüft worden, alle Intensiv- sowie sechs Normalstationen. “Uns ist es wichtig, nun auch danke zu sagen”, betont Prof. Iris Chaberny, Direktorin des Instituts für Hygiene, Krankenhaushygiene und Umweltmedizin, “die Beobachtungen zur Händehygiene-Compliance waren anstrengend für beide Seiten, für Ärzte, Pflegekräfte, aber auch für unsere Hygienefachkräfte.”

Die Anforderungen an das höchste Zertifikat der Aktion sind hoch, der personelle und zeitliche Aufwand ebenso: Jede Station wurde drei bis vier Wochen lang mehrere Stunden täglich beobachtet, ob im Alltag alle Regeln der Händehygiene eingehalten werden. “Das muss man sich tatsächlich so vorstellen, dass eine Hygienefachkraft einem Arzt oder einem Pflegenden wie ein Schatten gefolgt ist”, erläutert Prof. Chaberny.

Auch für diese Bereitschaft, sich so intensiv bei der Arbeit beobachten zu lassen, wolle man nun danke sagen. Doch habe sich dabei ein gutes Vertrauensverhältnis entwickelt, meint Prof. Chaberny, dies zeigten die positiven Rückmeldungen: “Alle wissen, dass wir in die gleiche Richtung rudern.” Durch diese Präsenz vor Ort auf den Stationen sei denn auch die Wahrnehmung für die Krankenhaushygiene und ihre Anliegen gestiegen, schätzt Dr. Bettina Schock, Wissenschaftliche Leitung am Institut.

Bis zu 250 so genannte “Gelegenheiten” mussten pro Station dokumentiert werden. “Desinfiziert sich der Arzt vor der Begrüßung eines Patienten die Hände, ist das eine positiv bewertete Händehygiene-Gelegenheit”, beschreibt Dr. Schock ein aussagekräftiges Beispiel.

42 Wochen dauerte die Prüfung aller beteiligten Bereiche zusammengerechnet. “Wäre eine Mitarbeiterin allein damit beschäftigt gewesen, hätte sie also fast ein Jahr dafür gebraucht”, rechnet Anja Behne, Leitende Hygienefachkraft, vor. “Doch das leisten wir uns”, sagt sie, “Silber hatten wir bereits, nun haben wir Gold geschafft, doch das Zertifikat ist nur ein Jahr gültig, also bleiben wir dran, aufhören wäre die falsche Botschaft.”

Das Ziel für die kommenden Jahre ist klar gesteckt: Gold behalten sowie Beobachtungen und direkte Rückmeldungen zum infektionspräventiven Verhalten auf alle 37 Stationen ausweiten.

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