Zur Debatte um eine Mindestvergütung für Auszubildende im Rahmen der Novelle zum Berufsbildungsgesetz, die das Bundeskabinett am Mittwoch (15.5.2019) verabschieden will, äußert sich Sachsens Arbeitsminister Martin Dulig: „Eine Mindestvergütung für Auszubildende macht die berufliche Ausbildung attraktiver. Sie ist in meinen Augen überfällig.“

„Für alle Auszubildenden in Berufen mit sehr niedriger Ausbildungsvergütung bedeutet das endlich mehr Geld für ihre geleistete Arbeit während der Ausbildung. Darüber hinaus ist es auch ein Signal der Wertschätzung für die duale berufliche Bildung als Bildungsweg. „Gute Arbeit“ beginnt bei der Ausbildung und zu guter Arbeit gehört auch eine faire Entlohnung. Schon mit Blick auf den Fachkräftemangel ist klar: Wer heute Auszubildende finden will, muss sie vernünftig bezahlen. Die Debatte erinnert mich stark an die Kontroverse bei der Einführung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns vor einigen Jahren. Die Gegner hatten den Abbau von Arbeitsplätzen prophezeit, was bekannter Weise nicht eingetreten ist.“

Hintergrund

Schon heute gibt es in Sachsen mehr Lehrstellen als Bewerber. Rein rechnerisch fehlen etwa 1.700 Ausbildungsbewerber, um alle Lehrstellen besetzen zu können. Von Oktober 2018 bis März 2019 haben in Sachsen insgesamt rund 16.000 Jugendliche einen Ausbildungsplatz gesucht. Im gleichen Zeitraum haben die sächsischen Unternehmen über 17.300 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Von den bisher gemeldeten Ausbildungsstellen waren im März 2019 noch 12.000 frei.

* Gemeldete Ausbildungsbewerber: 15.965
* Ausbildungsbewerber im Vorjahresvergleich: -893 oder -5,3 % * Gemeldete Berufsausbildungsstellen: 17.363
* Berufsausbildungsstellen Vorjahresvergleich: +260 oder + 1,5 %

Das Ausbildungsjahr beginnt immer im Oktober eines Jahres. Seit Oktober 2018 haben sich in Sachsen insgesamt 15.965 Mädchen und Jungen in den Agenturen für Arbeit gemeldet und bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz beraten lassen. Das sind 893 oder 5,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig wurden den sächsischen Arbeitsagenturen 17.363 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 260 oder 1,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Die Angaben stammen von der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Sachsen, Stand März 2019.

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