Ministerpräsident Michael Kretschmer wird am 7. Juni nach St. Petersburg reisen und am Internationalen Wirtschaftsforum teilnehmen. Im Rahmen seines Besuches führt der Ministerpräsident Gespräche mit hochrangigen Vertretern aus Politik und Wirtschaft.

Ziel der Reise ist die Pflege und der weitere Ausbau der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen mit der russischen Föderation. Begleitet wird Kretschmer vom Präsident der Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft, Dr. Jörg Brückner.

„Russland ist ein wichtiger Partner für Sachsen. Das Internationale Wirtschaftsforum in St. Petersburg bietet eine hervorragende Gelegenheit, die guten wirtschaftlichen und die politischen Beziehungen zwischen Sachsen und der russischen Föderation weiter auszubauen. Sachsen braucht stabile Beziehungen zu Russland. Einen hohen Stellenwert haben dabei die Regionalpartnerschaften mit St. Petersburg, Tatarstan und Baschkortostan“, sagt Kretschmer im Vorfeld der Reise.

Zu Beginn des Besuchs in St. Petersburg ist ein Treffen des Ministerpräsidenten mit dem Präsidenten der Republik Tatarstan, Rustam Minnikhanov, vorgesehen. Gegenstand des Gespräches ist eine Roadmap mit konkreten Projekten zur Vertiefung der gemeinsamen Zusammenarbeit.

Im Februar hatte Präsident Minnikhanov den Freistaat besucht und mit Ministerpräsident Kretschmer eine gemeinsame Erklärung über die Regionalzusammenarbeit unterzeichnet. Er kündigte damals an, dass die Republik Tatarstan noch in diesem Jahr seine erste Vertretung in Deutschland in Leipzig eröffnen werde.

Im Anschluss steht ein Treffen mit dem Geschäftsführer des Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft, Michael Harms, auf dem Programm.

Am frühen Abend trifft Kretschmer den Minister für Industrie und Handel der russischen Föderation, Denis Manturov. Gesprächsthemen sind der Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen sowie die Digitalisierung der Verwaltung und der Einsatz innovativer Technologien. Das Gespräch knüpft an das Treffen von Kretschmer mit Vize-Industrieminister Vasilij Osmakov vom Februar an.

Zum Abschluss nimmt Kretschmer am gemeinsamen Abendessen der Deutsch-Russischen Freundschaftsgruppen aus Bundesrat und Föderationsrat teil. Die Freundschaftsgruppen treffen sich im jährlichen Wechsel in Deutschland und Russland. Thema des diesjährigen Treffens ist vor allem die Umweltpolitik. Die Deutsch-Russische Freundschaftsgruppe des Bundesrates wurde im Jahr 2000 durch den damaligen Sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf gegründet.

Hintergrund:

Die Russische Föderation ist ein wichtiger Handelspartner für Sachsen. 2018 wurden Waren im Wert von ca. 537 Millionen Euro exportiert, vor allem im Bereich des Maschinen- und Fahrzeugbaus. Der Wert der Importe aus der Russischen Föderation betrug 2018 ca. 263 Millionen Euro. Wichtigste Regionen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit sind St. Petersburg, Tatarstan, Nizhny Nowgorod, Kaluga, Nowosibirsk, Jekaterinburg und Samara.

Außerdem bestehen zahlreiche kulturelle und wissenschaftliche Kooperationen und Partnerschaften zwischen Sachsen und Russland. Dazu zählt unter anderem das Deutsch-Russische Rohstoffforum, das auf Initiative der TU Bergakademie Freiberg und der St. Petersburger Staatlichen Bergbauuniversität eingerichtet wurde. Besonders intensiv ist die Wissenschaftskooperation; sächsische Hochschulen unterhalten über 100 Hochschulkontakte mit russischen Partnern.

Die Anzahl der sächsisch-russischen Schulpartnerschaften hat sich in den vergangenen Jahren verdoppelt. Dresden und St. Petersburg sind seit 1961 Partnerstädte; weitere Partnerschaften pflegen Chemnitz und Wolgograd sowie Seiffen und Semjonow.

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