Wie finden geflüchtete Menschen ihren Weg auf den Arbeitsmarkt? Die Wanderausstellung der Arbeitsmarktmentoren Sachsen zeigt einige dieser Erfolgsgeschichten aus dem Modellprogramm, das das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr im Jahr 2016 aufgelegt hat. Bis zum Jahr 2022 werden die Integrationsgeschichten an verschiedenen Orten in Sachsen gezeigt.

„Wer Teil eines Teams von Kolleginnen und Kollegen ist, wer Anerkennung und Wertschätzung für seine Leistung bekommt, wer für sich und seine Familie selbst sorgen kann, der fühlt sich in unserer Gesellschaft angekommen und willkommen. Arbeit und Ausbildung gehören zu einer gelingenden Integration. Die Menschen auf ihrem Weg dahin zu unterstützen, wie es die Arbeitsmarktmentor*innen tun, bedeutet einen wesentlichen Beitrag zum Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu leisten“, sagt die Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping.

„Ausbildung und Arbeit lässt Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben“, so Stefan Brangs, Staatssekretär im Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. „Jedes einzelne Foto in dieser Ausstellung zeigt, wie stolz die Menschen auf das Erreichte sind. Mein Dank gilt all denen, die an diesen Erfolgsgeschichten mitgewirkt haben.“

André Kostov, der die fachliche und inhaltliche Programmbegleitung übernommen hat, ergänzt: „Nachhaltige Arbeitsmarktintegration und gleichberechtigte Chancen beim Zugang zur Bildung, Arbeit sowie gesellschaftliche Teilhabe für alle Geflüchteten, unabhängig von deren Aufenthaltsdauer und -status, sollten immer von gesellschaftlichem und politischem Interesse sein. Wir wollen mit den Erfolgsbeispielen zum Nachdenken und Fragen stellen einladen.“

Die Ausstellungseröffnung findet am Montag, den 5. August 2019, um 10:30, im Rathaus Pirna, Am Markt 1, 01796 Pirna statt.

Es schließt sich eine Diskussionsrunde mit der Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping, dem Hauptabteilungsleiter Berufsbildung der Handwerkskammer, Thomas Götze und Robert Fischer, Arbeitsmarktmentor in Pirna an.

Es wird um Anmeldung unter arbeitsmarktmentoren@sfrev.de gebeten.

Hintergrund

Details zum Arbeitsmarktmentoren-Programm Um Geflüchteten in Sachsen den Zugang zu Ausbildung und Arbeit zu erleichtern, hat das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr im Jahr 2016 das Modellprogramm „Arbeitsmarktmentoren für Geflüchtete“ aufgelegt. Im Rahmen dieses Programms wurden in jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt Projekte mit jeweils mehreren Mentor*innen etabliert, die Geflüchtete und Arbeitgeber beraten und begleiten.

Vorrangiges Ziel ist die Vermittlung und nachhaltige Integration von Geflüchteten in Berufsausbildung oder qualifikationsadäquate, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Um dieses Ziel zu erreichen, bieten die Arbeitsmarktmentor*innen Orientierung in der Berufswelt, helfen bei der Kommunikation mit Behörden und bei der Suche geeigneter Qualifizierungsmaßnahmen, Ausbildungs- oder Arbeitsstellen. Sie unterstützen aktiv beim Bewerbungsverfahren und beim Übergang in Ausbildung oder Arbeit.

Das Angebot der Arbeitsmarktmentor*innen richtet sich an alle Geflüchteten, unabhängig vom Aufenthaltsstatus. Teilnehmende müssen allerdings über einen nachrangigen Arbeitsmarktzugang verfügen und relativ arbeitsmarktnah sein. Gleichzeitig unterstützen die Arbeitsmarktmentor*innen auch Arbeitgeber, die Geflüchtete ausbilden oder beschäftigen (wollen), mit Rat und Tat.

Die Mentor*innen gehen flexibel und zielgerichtet auf die jeweiligen regionalen Bedarfe und vorhandenen Strukturen ein und vernetzen sich regelmäßig mit den örtlichen Jobcentern, Agenturen für Arbeit, Ehrenamtsstrukturen und weiteren relevanten Akteuren.

Arbeitsmarktmentor*innen in Sachsen – ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag

Die Arbeitsmarktmentor*innen nehmen sich der Herausforderung an, in einer für Geflüchtete wie Arbeitgeber*innen nicht immer leicht zu durchschauenden Situation kompetent zu beraten und zu begleiten. Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten kann nicht losgelöst von der sozialen Integration betrachtet werden.

Schutzsuchende stehen vor vielfachen Herausforderungen: Sie müssen Klarheit über ihren Aufenthaltsstatus bekommen, ihre Unterbringung klären, sich sozial integrieren und den Familiennachzug organisieren. Zudem sind Geflüchtete oft von den traumatischen Folgen von Krieg und Flucht betroffen.

Die Arbeitsmarktmentor*innen wollen einer breiten Öffentlichkeit zeigen, dass ihre komplexe Arbeit Erfolge erzielt, die von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung in Sachsen sind. Die Mentor*innen leisten in enger Zusammenarbeit mit zahlreichen Akteur*innen aus Haupt- und Ehrenamt nicht nur einen klar nachvollziehbaren Beitrag, um derzeitige gesellschaftliche Herausforderungen anzugehen. Sie tragen auch zur Fachkräftegewinnung in Sachsen bei.

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