Zum 80. Jahrestag des Überfalls Nazi-Deutschlands auf Polen erklärt die Landesvorsitzende der Linken in Sachsen, Antje Feiks, und Rico Gebhardt, Vorsitzender der Linksfraktion im Landtag und Spitzenkandidat bei den Landtagswahlen, die ebenfalls am 1. September stattfinden: »Der Überfall Nazi-Deutschlands auf Polen eröffnete einen infernalischen Vernichtungsfeldzug der Wehrmacht, der ganz Europa verwüstete und 60 Millionen Menschen ihres Lebens beraubte. Damit verbunden ist auch das Menschheitsverbrechen der Shoa: Aus antisemitischen, rassistischen und radikal menschenfeindlichen Motiven ermordeten unsere Vorfahren in Konzentrationslagern Millionen von Menschen.«

»Dieser Tag muss gerade auch in diesem Jahr daran erinnern, welches ungeheuerliche Leid die menschenverachtende Ideologie der Nazis mit sich bringt. Das reicht aber nicht; das „Nie wieder!“, das auch Fundament des Grundgesetzes ist, muss gelebte Praxis sein!

Der 1. September muss uns jedes Jahr erneut ins Gedächtnis rufen, welches unfassbare Leid die Nazi-Ideologie nach sich zieht. Wir dürfen an diesem Tag jedoch nicht nur erinnern. Eine Partei, deren Vorsitzender die unermesslichen Naziverbrechen für „Vogelschiss“ hält, darf auf keiner politischen Ebene auch nur einen Hauch von Mitentscheidung ausüben können. Erst recht nicht in Sachsen, von dem die Mordserie des rassistischen Terrornetzwerkes „Nationalsozialistischer Untergrund“ ihren Ausgang nahm, die Verkörperung der Wiederkehr des Ungeists der braunen Ära.

Gerade für Sachsen, eine Region im Herzen Europas, die unmittelbar an Länder angrenzt, deren Bevölkerung von Nazi-Deutschland gewaltsam unterworfen und jahrelang mit täglichem mörderischem Terror überzogen wurde, ist Frieden, Versöhnung und Abrüstung nicht nur an diesem Weltfriedens- bzw. Antikriegstag erste Verpflichtung. Denn Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nicht.

Da der 80. Jahrestag nun zugleich Tag der Wahl des neuen Landtages ist, wird er zum Tag der Abstimmung über Friedenspolitik. In keinem Land gab es mehr Opfer des Vernichtungsfeldzuges der deutschen Wehrmacht als in der Sowjetunion. Gerade deshalb haben wir gegenüber Russland eine besondere Verpflichtung.

Die Truppentransporte durch Sachsen als Aufmarsch für Großmanöver nahe der russischen Grenze treten genau diese Verantwortung mit Füßen. Die in Sachsen dauerregierende Partei hat diesen Wahnsinn ohne Not und im Unterschied zur Landesregierung Brandenburg gutgeheißen – deshalb geht es am Sonntag, wie auf einem unserer Wahlplakate steht, tatsächlich auch um den „Weltfrieden“.«

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