Der Student_innenRat der Universität Leipzig (StuRa UL) ruft alle Studierenden der Universität dazu auf, sich an der Großdemonstration des bundesweiten Protestbündnisses #unteilbar am 24. August in Dresden zu beteiligen. Eine Woche vor den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg will der StuRa als Vertretung von über 30.000 leipziger Studierenden mit zahlreichen weiteren zivilgesellschaftlichen Akteur_innen ein gemeinsames Zeichen für Demokratie und Toleranz, sowie gegen jegliche Form von Diskriminierung setzen.

„Uns ist es besonders wichtig, dass soziale Themen und Fragen von Flucht und Migration nicht gegeneinander verhandelt werden“, bemerkt Lukas Gliem, Referent für Hochschulpolitik im StuRa UL. „Eine soziale Hochschulpolitik ist dann realisiert, wenn alle Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Alter und sozialem Hintergrund gleiche Zugangschancen zur universitären Bildung haben“, ergänzt Ulrich Wehrle, Referent für Soziales.

„Eine inklusive Gesellschaft muss #unteilbar sein. Die Ausgrenzung und Absonderung von behinderten und chronisch kranken Menschen haben wir schon viel zu lange erlebt. Jetzt kämpfen wir gemeinsam für die gleichberechtigte Teilnahme aller Menschen am gesellschaftlichen Leben“, fügt Femke Opper, Referentin für Inklusion, hinzu.

Auch von der Vertretung der über 5000 Lehramtsstudierenden an der Universität gibt es Unterstützung für die Proteste: „Kinder sind #unteilbar, sie kennen von Geburt an keinen Hass gegen Juden, Menschen mit verschiedenen Hautfarben oder sexuellen Orientierungen. Damit die Kinder ihre offene Sicht auf die Welt bewahren und nicht erwachsenen Hetzern nacheifern, setzen sich die leipziger Lehramtsstudierenden für eine demokratische Schulkultur und eine klare Absage gegen Rechts, auch im Klassenzimmer, ein“, stellt Felix Fink, Referent_in für Lehramt, fest.

Doch nicht alle Studierenden der Universität Leipzig sind am 1. September wahlberechtigt. „Weil wir politische Partizipation fördern, setzen wir uns für das Wahlrecht für ausländische Student_innen ein. Und wir sprechen uns gegen rassistische Studiengebühren für Studierende aus nicht-EU-Ländern aus, denn diese sind ein Ausdruck globaler Ungleichheitsverhältnisse“, erklärt Nadia Galina, Referentin für Ausländische Studierende.

„Rassismus ist ein menschenfeindliches System und eine demokratiefeindliche Ideologie. In Deutschland gilt das Grundgesetz. Das verbietet rassistische Diskriminierung. Um ein rassistisches System zu verändern, müssen wir es dekonstruieren. Um ein dekoloniales System zu etablieren, müssen wir bereit sein, Reparationen zu zahlen“, ergänzt Darnell Johnson, Referentin für Antirassismus.

Besonders besorgt ist der StuRa über das drohende hohe Abschneiden der AfD bei den Landtagswahlen und eine mögliche Beteiligung der rechtsextremen Partei an einer zukünftigen Regierung. Tina Krawczyk zeigt sich kämpferisch: „Als Referentin für Ökologie unterstütze ich #unteilbar, weil eine schwarz-blaue Regierung in Sachsen auch ein fatales ‘weiter so’ in der Klimapolitik bedeutet. Lasst uns unsere Kämpfe am 24.8. in Dresden verbinden, denn Klimagerechtigkeit geht nur antifaschistisch!“

Beccs Runge, Referentix für Gleichstellung und Lebensweisenpolitik, fügt hinzu: „Die Rechte von queeren Personen sind #unteilbar. Sollte die AfD bei den Landtagswahlen gewinnen, werden wir von einer Partei abhängig sein, welche alle Menschen, die nicht in ihr heteronormatives Bild passen, zum Schweigen bringen will“

Timu Burchard, Referent für Finanzen, sorgt sich vor allem um die unabhängige Finanzierung der Studierendenschaften in Sachsen. Regelmäßig sieht er sich mit dem Vorwurf konfrontiert, der StuRa verschwende Steuergelder: „Die von uns verwalteten Gelder setzen sich aus freiwilligen Mitgliedsbeiträgen der Studierenden, sowie Zuwendungen Dritter zusammen und nicht, wie oft behauptet, aus staatlichen Mitteln. Diese Unabhängigkeit ermöglicht dem StuRa die Vertretung und Förderung studentischer Interessen und Bedürfnisse, wie z.B. psychosoziale, rechtliche oder finanzielle Beratung“

„Statt über die Begrenzung von Migration, sollten wir lieber über Investitionen in öffentliche Infrastruktur diskutieren. Gerade im Bildungsbereich kann man deutlich sehen, welche gravierenden Auswirkungen 30 Jahre CDU-Sparpolitik haben. Darum rufen wir alle demokratisch gesinnten Bürger_innen dazu auf, mit uns am Wochenende in Dresden auf die Straße und am 1. September wählen zu gehen – für demokratische Bildung und Wissenschaft in einer demokratischen Gesellschaft“, schließt Carl Bauer, Referent für Hochschulpolitik.

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