Seit vergangener Woche erreichten die Verhandlungen mit Großkunden über die nachhaltige Restrukturierung der Gusswerke Leipzig und Saarbücken ihren vorläufigen Höhepunkt. „Alle Beteiligten arbeiten nun mit Hochdruck an einer Umsetzung der verhandelten Finanzierung- und Unterstützungsbausteine in gemeinsame Verträge.“ - erklärte Bernd Kruppa, 1. Bevollmächtigter IG Metall Leipzig.

Bedauerlicherweise musste die Schwestergesellschaft der Leipziger Gusswerke, die Gusswerke Saarbrücken am Freitag, den 20. September, Insolvenzantrag in Eigenverwaltung stellen.

Der operative Geschäftsbetrieb Leipzig ist dadurch zunächst nicht betroffen.

Alle ausstehenden Löhne und Gehälter sowie alle fälligen Verbindlichkeiten wurden bezahlt und der Geschäftsbetrieb in Leipzig wird regulär fortgeführt.

Die Gusswerke Leipzig haben in den letzten Tagen und Wochen großen Zuspruch und tatkräftige Unterstützung der Kunden, der Lieferanten sowie der Mitarbeiter erfahren.

„Mit dieser Unterstützung ist die IG Metall und der Betriebsrat zuversichtlich, den eingeschlagenen Restrukturierungkurs der Gusswerke Leipzig fortzusetzen und ihren Kunden weiterhin die benötigen Teile in der gewohnten Qualität zu liefern“ – sagte Betriebsratsvorsitzender Thomas Jürs.

Das Werk Leipzig fertigt insbesondere LKW- und Industriemotorenanteile für Großkunden wie Volkswagen und Scania als Konzerngesellschaft sowie Deutz und sieht sich technologisch auch in der Lage, neue Produktsegmente herzustellen.

Der Entwurf der IG Metall Leipzig für den Abschluss eines Zukunftstarifvertrages, der den mittel- und langfristigen Sanierungserfolg des Unternehmens sichert, liegt dem Unternehmen vor. Ebenso ein intelligentes Restrukturierungskonzept, dass die Einrichtung einer Transfergesellschaft zum Zwecke der Qualifizierung, zielorientierten Vermittlung und Abfindungen nach Sozialplan, vorsieht.

Mit den sozialverträglichen Regelungen sollen auch Altersübergangsregelungen und vor allem betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden.
Zudem hat der Freistaat Sachsen für die weitere Finanzierung der Gusswerke Leipzig Fördermittel in Form von Landesbürgschaften in Aussicht gestellt.

Das für den Sanierungserfolg erforderliche Gutachten der Düsseldorfer Prüfungsgesellschaft Mazars liegt ebenfalls vor, allerdings scheitert die Freigabe bislang an Streitigkeiten der wesentlichen Kunden und Hauptfinanzierer beider Gesellschaften über Liquiditäts- und Liefermengenzusagen.

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