Das Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) in Leipzig und die Calouste-Gulbenkian-Stiftung in Lissabon werden künftig einige Bände der Buchreihe „Armenier im östlichen Europa“ gemeinsam realisieren. In einer nun geschlossenen Vereinbarung ist die Fertigstellung zweier Publikationen bis Ende 2021 vorgesehen.

Die Zusammenarbeit fußt auf einer trilateralen Kooperation zwischen dem GWZO, der Gulbenkian-Stiftung und der Katholischen Péter-Pázmány-Universität in Budapest, die im Frühjahr 2018 in Leipzig initiiert wurde. Inhalt dieser Zusammenarbeit ist die Untersuchung der Geschichte und Kultur der Armenier in der Osthälfte Europas, die bislang kaum Gegenstand internationaler Forschung sind. Die Vertragspartner wollen Hand in Hand Forschungs- und Bildungsprojekte zur Thematik entwickeln sowie gemeinsame Publikationen und Veranstaltungen realisieren.

Die deutsch-englische Buchreihe „Armenier im östlichen Europa – Armenians in Eastern Europe“ wird seit 2014 im Böhlau Verlag veröffentlicht. Sie zeigt aktuelle Ergebnisse der Armenierforschung und macht Forschungsliteratur und Quellen, die bisher nur in wenig verbreiteten Sprachen vorliegen, dem interessierten Publikum in Übersetzung zugänglich. Bislang sind fünf Bände erschienen, weitere sollen demnächst veröffentlicht werden. Dank der Kooperation werden nun Band 9 „Beyond Armenianness: The Armenian Diasporic Field in Hungary“ im Jahr 2020 sowie Band 10 „Within and Beyond Ethnicity: Negotiating Identities in Modern Armenian Diaspora“ 2021 folgen.

Die beiden geplanten Bände werden federführend durch den Kultursoziologen Hakob Matevosyan umgesetzt, der zur armenischen Diaspora im heutigen Ungarn forscht. Dafür werden die Gulbenkian-Stiftung und das GWZO bis Ende 2021 eine wissenschaftliche Stelle in Teilzeit in Leipzig finanzieren.

Das Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) in Leipzig erforscht in vergleichender Perspektive die historischen und kulturellen Gegebenheiten im Raum zwischen Ostsee, Schwarzem Meer und Adria vom Frühmittelalter bis zur Gegenwart. Die am Institut tätigen Wissenschaftler*innen repräsentieren verschiedene Disziplinen der Geisteswissenschaften, darunter Archäologie, Namenkunde, Geschichte, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft. In seiner Forschungsarbeit stützt sich das GWZO auf ein dichtes Netz an Kooperationsbeziehungen mit Wissenschaftseinrichtungen in Europa und Übersee.

www.leibniz-gwzo.de

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