Zur heutigen Übergabe menschlicher Gebeine aus den Ethnographischen Sammlungen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) in Leipzig an Vertreterinnen und Vertretern von Herkunftsgemeinschaften aus Australien erklärt Dr. Claudia Maicher, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag: "Ich freue mich, dass der Freistaat mit dieser weiteren Rückgabe seiner völkerrechtlichen Verantwortung zur Aufarbeitung der Kolonialzeit und zum würdigen Umgang mit den menschlichen Gebeinen gerecht wird."

“Die Rückforderungen aus Australien bestehen seit dem Jahr 2010. Meine Kleinen Anfragen an die Staatsregierung seit dem Jahr 2015 haben ergeben, dass weitere Rückforderungen aus anderen Ländern wie Neuseeland und Namibia vorliegen. Es war mir wichtig, einen Prozess anzustoßen, inzwischen sehe ich eine positive Entwicklung. Es ist wichtig, dass der Freistaat seine Aktivitäten nun weiter verstärkt.”

“Es ist notwendig, dass die staatlichen Museen ihre Sammlungen weiter erforschen und sich zeitnah über die Rückführung mit den Herkunftsgemeinschaften einigen können. Dafür wollen wir das Programm DAPHNE langfristig fortsetzen.”

“Allein in Dresden lagern in musealen und wissenschaftlichen Sammlungen ca. 4.000 menschliche Gebeine. Die Sammlungen wurden für rassentheoretische Forschungen angelegt. Die Gebeine stammen aus kolonialen Gewaltzusammenhängen, wie Grabplünderungen und Völkermorden. Eine wichtige Aufgabe ist deshalb die Transparenz und Aufarbeitung des Unrechts in den Ausstellungen und für ein breites Publikum.”

 

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