Ab Mitternacht (Sonntag, 24 Uhr) werden die Beschäftigten bei Amazon in Leipzig dazu aufgerufen, bis einschließlich Samstag die Arbeit niederzulegen. Mit dem „Adventsstreik“ will ver.di das Weihnachtsgeschäft des Versandhändlers stören. Bereits zu Beginn der Vorweihnachtszeit waren Beschäftigte des Online-Riesen bundesweit für mehrere Tage in den Streik getreten. Neben der Anerkennung der Tarifverträge für den Einzel- und Versandhandel Sachsen fordert ver.di schon länger einen Tarifvertrag "Gute und gesunde Arbeit".

„Amazon sieht sich mittlerweile gezwungen Werbespots zu schalten, in denen die angeblich hervorragenden Arbeitsbedingungen bei Amazon gepriesen werden. Das zeigt, dass der Druck auf das Unternehmen ziemlich hoch ist und Amazon sich für den andauernden Protest der eigenen Beschäftigten rechtfertigen muss. Wir sind also auf dem richtigen Weg. Mit einem langen Atem können wir Amazon deutlich machen, dass es sinnvoller wäre, in die Beschäftigten zu investieren und endlich nach den Tarifverträgen des Einzelhandels Sachsen zu bezahlen, statt teure Werbung zu schalten“, so ver.di Streikleiter Thomas Schneider.

Gerade in der Vorweihnachtszeit steige die Belastung der Beschäftigten massiv an. „Es müssen tausende Päckchen und Pakete gepickt und gepackt werden. Hinzu kommen eine enorme Taktung und der dadurch steigende Zeitdruck. Das hat negative Folgen für die Gesundheit der Beschäftigten. Wir brauchen zwingend einen Tarifvertrag „Gute und gesunde Arbeit“ bei Amazon“, so ver.di Landesfachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago.

Ein Bestandteil dieses Tarifvertrags wäre ein gut ausgestatteter Gesundheitsfonds, über dessen Verwendung gewerkschaftliche und betriebliche Interessensvertreter mitbestimmen. Amazon verweigert bislang Verhandlungen über Tarifverträge mit der Gewerkschaft ver.di.

 

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