Am Freitag erhalten rund 36.000 Viertklässler in Sachsen ihre Bildungsempfehlung. Bereits zum dritten Mal gilt dabei: Die Bildungsempfehlung ist nicht verbindlich, sondern lässt den Eltern Wahlfreiheit. Bei ihnen liegt die Letztentscheidung.

Sabine Friedel, Parlamentarische Geschäftsführerin und bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Vortag der Zeugnisausgabe zur Bildungsempfehlung und der Wahl des weiteren Bildungsweges:

„Die Zahlen der vergangenen Jahre zeigen, dass die Eltern sehr verantwortungsvoll entscheiden”, so Sabine Friedel. „Der vor der Schulgesetzänderung befürchtete Ansturm auf die Gymnasien blieb nicht nur aus. Mit der Stärkung der Oberschulen haben wir vielmehr eine Trendumkehr geschafft: Im vergangenen Schuljahr entschieden sich schon 16 Prozent der Schüler trotz Gymnasialempfehlung für den Besuch einer Oberschule.“

„Die Gründe hierfür sind vielfältig“, so Friedel weiter. „Die Oberschule ist eine Schule vor Ort mit kurzem Schulweg, intensiver Berufsorientierung und flächendeckender Schulsozialarbeit. Viele Oberschulen werden durch binnendifferenzierten Unterricht schon heute den einzelnen Schülern besser gerecht, haben vielfältige Ganztagsangebote und arbeiten oft mit der lokalen Wirtschaft zusammen. Nicht zuletzt besteht die Möglichkeit, im Anschluss an die Oberschule am Beruflichen Gymnasium das Abitur zu erwerben und so für die Fülle des Lernstoffs ein Jahr mehr Zeit zu haben. Das ist ein attraktives Angebot.“

„Mit der Umsetzung des Volksantrages werden wir künftig das längere gemeinsame Lernen in ganz Sachsen ermöglichen. Damit setzen wir den schon vor drei Jahren eingeschlagenen Weg fort: ‘Eine Schule für alle’ – ganz gleich, ob sie nun Gemeinschaftsschule oder Oberschule+ heißt – nimmt den Druck der verfrühten Entscheidung von Eltern und Kindern. So schaffen wir eine Schulkultur, in der nicht Noten und Nachkommastellen, sondern tatsächlich Bildung und Persönlichkeitsbildung im Zentrum stehen.”

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