Demeter fordert zum Weltbienentag am 20. Mai, dass die Agrarpolitik konsequent an den Bedürfnissen unserer wichtigsten Bestäuber ausgerichtet werden muss. Mit der biodynamischen Wirtschaftsweise und einem Biodiversität-Fokus auf zehn Prozent ihrer landwirtschaftlichen Fläche gehen Demeter-Höfe hier beispielhaft voran.

Die heutige intensive Landwirtschaft ist eine der Hauptursachen für den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt. „Deshalb muss die EU-Agrarpolitik sowie deren Umsetzung in den Strategieplänen von Bund und Ländern eine enkeltaugliche und insektenfreundliche Landwirtschaft zur ersten Priorität machen. Wir brauchen vielfältige landwirtschaftliche Anbausysteme, die die biologische Vielfalt fördern, denn nur diese können eine stabile Nahrungsmittelproduktion für kommende Generationen sichern”, fordert Demeter-Vorstand Alexander Gerber.

„Ein Drittel der weltweiten Nahrungsmittelproduktion hängt von der Bestäubung durch Bienen ab. Der erhebliche Rückgang von Bienen und anderen Bestäubern bedroht nicht nur die zukünftige landwirtschaftliche Produktion, sondern hat auch Folgen für Natur und Mensch.“

„Die Gemeinsame Agrarpolitik hat jahrzehntelang ein Landwirtschaftssystem gefördert, das zum Rückgang der biologischen Vielfalt beigetragen hat“, kritisiert die agrarpolitische Sprecherin des Verbandes, Antje Kölling. „Mit dem Green Deal hat die EU-Kommission versprochen, jetzt einen anderen Weg einzuschlagen. Sowohl die „Farm-to-Fork“- als auch die Biodiversitätsstrategie sollen am Weltbienentag veröffentlicht werden – zu diesem Anlass fordern wir konkretere Vorschläge für eine grünere Agrarpolitik!

Schrittweise müssen die Agrarsubventionen so umgeschichtet werden, dass 70 Prozent der Gelder gesellschaftlichen Leistungen in den Bereichen Umwelt und Klima gewidmet sind – damit die Bienen in Zukunft zahlreich und vielfältig summen.“ (Mehr dazu im Positionspapier des BÖLW zur Gemeinsamen EU-Agrarpolitik).

Bienen schützen bei Demeter

Bei Demeter blüht und summt es schon seit langem. Auf biodynamischen und ökologischen Höfen lassen sich um ein Viertel höhere Zahlen an blütenbesuchenden Insekten feststellen als auf konventionell wirtschaftenden Betrieben (Thünen-Report 65). Zudem ist seit 2013 der Schutz der Artenvielfalt in den Richtlinien des Demeter-Verbandes verankert: Zehn Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Flächen widmen Gärtnerinnen und Bauern der Biodiversität, zudem erarbeiten sie mit Berater*innen an den Standort angepasste Biodiversitätspläne.

Demeter-Mitglieder haben darüber hinaus eigene Initiativen gestartet: Die Demeter-Imker David Gerstmeier und Tobias Miltenberger haben im baden-württembergischen Ländle 2019 das Volksbegehren Artenvielfalt auf den Weg gebracht. Mit über 36.000 Unterschriften haben sie erreicht, dass Landesregierung, Umwelt- und Bauernverbände miteinander ins Gespräch gekommen sind – erarbeitet wurde ein Eckpunktepapier zum Schutz der Insekten sowie ein Budget von 62 Millionen Euro für Artenschutz und Agrarwende.

Ein weiterer Demeter-Imker, Thomas Radetzki, verzeichnete auf Bundesebene Erfolge: Über seine Petition Pestizidkontrolle erreichte er eine Anhörung im Bundestag.

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