Die aufgrund der Trockenheit der vergangenen Jahre vermehrt auftretende Raupe des nachtaktiven Schwammspinners wurde auf natürliche Weise zurückgedrängt. Darüber informiert die Abteilung Stadtforsten des Amtes für Stadtgrün und Gewässer. Darüber hinaus wird seitens des Fachamtes auf die Ungefährlichkeit der zurzeit zahlreich auftretenden Gespinstmotte hingewiesen.

Die Fraßschäden im Laubwald des Leipziger Südraums halten sich in diesem Jahr in Grenzen. So ist auch die Belaubung der Roteichenkronen im Süden des Cospudener Sees, rund um Belantis und die Bistumshöhe, vollständig entwickelt, mit deren Kahlfraß durch den Schwammspinner eigentlich gerechnet worden war. Jedoch wurde bereits Mitte Mai ein Befall der Schwammspinnerraupen mit Eiablagen eines Nützlings, der Brackwespe, festgestellt. Deren Larven ernähren sich von den Larven des Schwammspinners und haben dessen Population so auf biologische Weise zurückgedrängt.

Die Raupen der nachtaktiven Schmetterlingsart haben in ihrer Entwicklung einen enormen Nahrungsbedarf und fressen große Laubwaldbestände kahl. Bereits Anfang April hatte die Stadt zusammen mit Forstkollegen aus dem Landkreis und dem Staatsbetrieb Sachsenforst, deren Flächen ebenfalls betroffen sind, ein intensives Monitoring zur Einschätzung der aktuellen Schadsituation begonnen.

Scheinbar regungslos reagierten die Raupen lediglich kurz auf Berührungen. Bewegungsaktivitäten an den Stämmen waren kaum zu verzeichnen. Fraß fand nur in moderatem Ausmaß statt. Zur besserer Einschätzung der Situation wurden weiße Tücher in den Baumbeständen aufgehängt, um anhand deren Kotbefalls die Fraßaktivitäten zu quantifizieren. Die Tücher waren bisher nur mäßig bedeckt.

Auch in diesem Jahr hüllt die Gespinstmotte zum Schutz ihrer Nachkommen wieder Sträucher und Bäume in einigen Leipziger Parkanlagen ein. Dies ist aktuell vor allem im Mariannenpark zu beobachten. Die Massenansammlung der Raupen wird häufig als unangenehm empfunden, ist aber für den Menschen ungefährlich. Auch Allergiker haben nichts zu befürchten.

Alle Parknutzerinnen und -nutzer werden um Verständnis gebeten. Als Mitglied im Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ ist die Stadt Leipzig dem Schutz der biologischen Vielfalt verpflichtet. Da sich die betroffenen Laubgehölze im öffentlichen Stadtgrün wieder erholen werden sind keine Maßnahmen zur Bekämpfung erforderlich.

Die Gespinstmottenraupen verursachen bei Massenvermehrung einen Kahlfraß an Laubgehölzen. Die Raupen dieser Kleinschmetterlinge leben gesellig in großen, weißen Gespinsten, mit denen sie die kahlgefressenen Sträucher und Bäume gänzlich überziehen. Gesunde Laubgehölze tolerieren den Kahlfraß und regenerieren sich im Juni durch einen erneuten Laubaustrieb – den sogenannten Johannistrieb. Die großen, weißen Gespinste sind noch einige Zeit zu sehen und zersetzen sich dann allmählich.

Bei der Gespinstmotte spielen vor allem klimatische Einflüsse wie Temperatur und Feuchtigkeit eine wesentliche Rolle. Die milden und schneearmen Winter der letzten Jahre begünstigen das Überleben der geschlüpften Raupen. Milde Temperaturen im Frühjahr lösen das Paarungsverhalten aus. Später begünstigen heiße und trockene Sommer den Falterflug und die Eiablage. Anhaltende Niederschlagsperioden wirken sich negativ auf das Verhalten der Falter aus. Diese fehlten jedoch in den letzten Jahren, wodurch das Auftreten der Gespinstmotte begünstigt wurde.

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