Auch wenn der Sommer bisher mit Rekordtemperaturen etwas zurückhaltend - werdende Mamas freuen sich bestimmt über die gemäßigten Temperaturen. Denn Hitze kann mit Babybauch – egal, ob frisch schwanger oder kurz vor dem Entbindungstermin – ganz schön anstrengend sein. PD Dr. Janine Hoffmann, Oberärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe in der Helios Klinik Leisnig weiß, wie sich werdende Mütter für hohe Temperaturen wappnen können.

Maryam Ettrich, Oberärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe in der Helios Klinik Schkeuditz weiß, wie sich werdende Mütter für hohe Temperaturen wappnen können.

Dicke Beine und geschwollene Füße – Wassereinlagerungen stellen typische Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft dar. „Sommer-Schwangere sind besonders belastet, wenn durch die Hitze noch Ödeme dazu kommen. Diese entstehen durch Veränderungen der Flüssigkeit-Rückführung in Blut und Lymphgefäßen – es bleibt mehr Flüssigkeit im Gewebe und eher weniger Flüssigkeit in den Blutgefäßen“, weiß Maryam Ettrich.

Für Schwangere gilt in der Sommerhitze deshalb einmal mehr: Viel trinken! Zum einen beugt eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unangenehmen Schwindelattacken und Kopfschmerzen vor, zum anderen sorgt sie mit dafür, dass das Kind gut versorgt wird.

Die Oberärztin erklärt: „Dies ist wichtig, denn je weniger Wasser dem Körper zur Verfügung steht, desto schlechter sind die Fließeigenschaften des Blutes. Das bedeutet auch, dass die nötige Flüssigkeitszufuhr für das Kind, das über den Mutterkuchen versorgt wird, schwieriger wird“. Aber Vorsicht bei Eistees, Fruchtsäfte und Softdrinks: Sie enthalten viel Zucker, der einen Schwangerschafts-Diabetes fördern und nebenbei dick machen kann.

Körperliche Aktivität zur kühleren Tageszeit

Leichte Bewegung kurbelt den Kreislauf und regt die Venenpumpe in den Beinen an, sodass das Blut wieder leichter zum Herzen zurück transportiert wird. Hier bewährt sich auch das regelmäßige kalte Abduschen der Beine am Morgen – nicht nur an heißen Tagen. Zudem beugt Bewegung einem neuen Flüssigkeitsstau vor. Schwimmen birgt im Sommer noch weitere Positiveffekte: Das Wasser sorgt für angenehme Kühlung und das schwerelose Gefühl ist für müde Beine ebenfalls eine Wohltat.

Aber auch ein Spaziergang in der Morgenfrische oder am Abend, wenn es nicht mehr ganz so heiß ist, tut Mutter und Kind gut. Maryam Ettrich hat auch Tipps, wenn die Hebamme oder der Arzt körperliche Schonung empfohlen hat: „Dann fördert das Hochlagern der Beine den Blutrückfluss zum Herzen. Kalte Beingüsse sowie gymnastische Bewegung der Beine mit abwechselnder An- und Entspannung und leichtes Fußkreisen stellen weitere sehr effektive Maßnahmen dar.“

Langsam machen

Durch die zusätzliche Kreislaufbelastung der Wärme und schnelle Bewegungen, kann nicht nur schwangeren Frauen schnell schwarz vor Augen werden. Bei hochsommerlichen Temperaturen gilt also: Langsam machen. Deshalb für Besorgungen und Termine im Sommer mehr als ausreichend Zeit einplanen, sodass kein Stress aufkommt und auch Pausen möglich sind.

Als weiteren Vorteil einer entspannten Tagesplanung nennt Maryam Ettrich: „Werdende Mütter kommen nicht von Schweiß durchnässt am Ziel an. Denn in der Schwangerschaft sorgen oft bereits kleine Anstrengungen für Schweißausbrüche.“

Sonne nur leicht dosieren

Genauso wie alle anderen Menschen sollten Schwangere auf ausreichend Sonnenschutz achten, denn in der Schwangerschaft reagiert die Haut noch sensibler und verbrennt schneller. „Zudem sind manche Schwangere aufgrund der hormonellen Veränderung etwas dunkler pigmentiert – insbesondere auf Stirn, Wangenknochen, Brust und der Linie zwischen Bauchnabel und Schambein. Diese Regionen können bei ungeschützter Sonneneinwirkung noch dunkler werden“, sagt die Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.

Ist das Baby erst einmal da, haben sommergeborene Babys einen Vorteil durch das große Angebot an Licht: Das lebenswichtige Vitamin D wird besser bereitgestellt als bei Lichtmangel im Winter und die Neugeborenen-Gelbsucht tritt seltener auf.

Snacks stabilisieren den Kreislauf

Mineralstoff- und wasserreiche Snacks helfen, kleine Mängel auszugleichen, die beim Schwitzen aufgrund hoher Temperaturen schnell entstehen. Gleichzeitig sind Obst und Gemüse leicht verdaulich und belasten dadurch den Kreislauf weniger. „Schwangere Frauen dürfen aber nicht vergessen, dass sie trotz Sommerhitze einen höheren Kalorienbedarf haben. Ein zu niedriger Blutzuckerspiegel macht nicht nur schlapp und müde, er kann besonders bei Wärme auch Kreislaufprobleme begünstigen“, so die Ärztin.

Werdende Mütter sollten demnach immer mit Snacks wie Nüsse oder Trockenfrüchte für eine schnelle Kohlenhydratzufuhr ausgestattet sein und ein Getränk bei sich führen. Wenn der Kreislauf abfällt, hilft oft auch bereits ein Schluck Wasser.

Über uns: Die Helios Klinik Schkeuditz ist keine Klinik wie jede Klinik. Die Akutklinik der Grund- und Regelversorgung umfasst im modernen Klinikkomplex 150 Betten und umfasst die Fachbereiche Allgemeine- und Viszeralchirurgie, Endokrine Chirurgie, Orthopädische Chirurgie, Traumatologie und Unfallchirurgie, Innere Medizin, Gynäkologie und Geburtshilfe, Diagnostische Radiologie und Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie.

Mit etwa 500 Schilddrüsenoperationen im Jahr gehört das Schilddrüsenzentrum zu den Top 20 in Deutschland. Weitere Zentren am Haus sind das Zertifizierte Brustzentrum, das Darmzentrum und das Interdisziplinäre Schmerzzentrum. Etwa 300 Mitarbeiter verfolgen täglich das gemeinsame Ziel, die Patienten bei der Genesung und Gesundung bestmöglich zu unterstützen. Die Klinik ist innerhalb von 30 Fahrminuten sowohl aus der Mitte Leipzigs als auch aus Halle gut erreichbar. www.helios-gesundheit.de/schkeuditz

Freitag, der 24. Juli 2020: Großbrand im Norden und Demo in der Innenstadt

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