Am heutigen Donnerstag legen bundesweit die Beschäftigten des öffentlichen Personennahverkehrs und am Freitag nun auch in Leipzig die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes ihre Arbeit nieder. Auch wenn es um zwei unterschiedliche Branchen und Tarifverträge geht, so ist beiden gemein, dass die öffentliche Hand die Arbeitgeberin ist und diese mit Verweis auf die Krise fast alle Forderungen ablehnt.

Dazu erklärt Irena Rudolph-Kokot, Vorsitzende der sozialdemokratischen Arbeitnehmer/-innen in Sachsen: „Es ist einfach schäbig, wie respektlos die Arbeitgeber/-innenseite reagiert. Die ganze Gesellschaft hat die während des Lockdowns Höchstleistungen erbringenden Systemrelevanten wochenlang beklatsch und gefeiert. Und nun sollen sie nach dem Willen der Arbeitgeber/-innenseite am liebsten auch noch auf Lohn verzichten. Das ist nicht hinnehmbar.

Im gesamten Bereich des öffentlichen Dienstes fordern wir die Arbeitgeber/-innen von Bund und Kommunen auf, die bescheidenen Ansprüche der Kolleginnen und Kollegen zu erfüllen und sich generell mit der schwindenden Attraktivität des öffentlichen Dienstes zu beschäftigten. Gerade in den Bereichen Pflege und Erziehung, aber auch in vielen Verwaltungseinheiten, sind etliche Stellen unbesetzt.

Das hat auch etwas mit schlechten Arbeitsbedingungen, fehlender Wertschätzung und im Vergleich zu Großunternehmen unattraktiver Bezahlung zu tun. Hier ist der Nachholbedarf enorm. Auch die Angleichung der Arbeitszeit im Osten (40 h/Woche) an die im Westen (39 h/Woche) ist nach 30 Jahren mehr als überfällig.

Der Streik der 87000 Tarifbeschäftigten der bundesweit zersplitterten 130 Verkehrsbetriebe ist für uns alle von Bedeutung, denn es geht um einheitliche Regelungen in diesem Bereich. Es geht um Gesundheitsschutz, wie Begrenzung der täglichen Höchstarbeitszeit, aber auch eine Erhöhung der Zulagen für belastende Dienste und Schichten sowie bundesweit einheitliche Regelungen für Urlaubstage, das 13. Monatsgehalt oder Weihnachtsgeld.

Wir stehen ganz klar an der Seite der streikenden Kolleginnen und rufen alle Menschen dazu auf, sich solidarisch zu zeigen!“

Nur ein kleiner Ausschnitt: Auch 23.300 Vollzeit-Beschäftigte in Leipzig arbeiten zum Niedriglohn

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