Leipzig hat beim Kita-Ausbau viel erreicht, doch wird die Platzkapazität weiter steigen – bis 2025 um 6.600 Plätze. Das zeigen das langfristige Kita-Entwicklungskonzept und die aktuelle Bedarfsplanung für 2021, die jetzt fertiggestellt sind und nun dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

„Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen in Leipzig steigt weiter an und stellt uns vor große Herausforderungen“, so Bürgermeisterin Vicki Felthaus. „Oberstes Ziel ist es, dass wir bedarfsgerecht und wohnortnah Kita-Plätze anbieten können. Ich bin optimistisch, dass mit der Fertigstellung von zahlreichen neuen Einrichtungen nochmals eine deutliche Verbesserung bei der Versorgung mit Betreuungsplätzen in Leipzig erreicht wird.“

Seit 2010 wurde die Kapazität in Kitas um etwa 11.200 Plätze und damit um mehr als die Hälfte (56,4 Prozent) ausgebaut. Aktuell liegt der stadtweite Versorgungsgrad für ein- bis unter dreijährige Kinder bei 88,1 Prozent und für Kindergartenkinder im Alter von drei bis unter sieben Jahren bei 94,5 Prozent. Zahlreiche neue Einrichtungen sind entstanden, aber auch Bestandsgebäude erweitert und saniert worden.

Bis zum Ende des Jahres 2021 wird für Kindertagesstätten von einer Erhöhung des Platzbedarfs im Vergleich zur vorangegangenen Planung um 436 Plätze in Kindertagesstätten und Kindertagespflege für Kinder unter drei Jahren und 37 Plätze für Kindergartenkinder ausgegangen. Der Platzbedarf für Hortkinder steigt vom Schuljahr 2020/21 zum Schuljahr 2021/22 um 114 Plätze an.

Die Stadt Leipzig wird in ihren Anstrengungen zur Bedarfsdeckung nicht nachlassen. Daher gehen auch in den nächsten Jahren weitere Einrichtungen ans Netz, werden Sanierungen und der weitere Ausbau der Kitakapazitäten vorangetrieben. Bei planmäßiger Fertigstellung der bereits angestoßenen Bauprojekte werden bis zum Ende des Jahres 2021 ausreichend Betreuungsplätze zur Verfügung stehen.

Nach derzeitigem Kenntnisstand werden 2021/2022 über 20 Baumaßnahmen mit rund 2.600 zusätzlichen Plätzen für Kinder bis zum Schuleintritt entstehen. Dazu gehören unter anderem die Kitas Ludolf-Colditz-Straße 3, Marcusgasse 9, Tarostraße 7, Holbeinstraße 84, Prießnitzstraße, Liliensteinstraße 1, Delitzscher Straße 226, Landsberger Straße 120-126 und Seehausener Allee 24a.

Finanzierung von Projekten freier Träger und Dritter für 2021/22 sichergestellt

Diese Investitionen können neben den kommunalen Maßnahmen nur in Zusammenarbeit mit Trägern der freien Jugendhilfe und Investoren erreicht werden. Sie werden in der so genannten Sammelvorlage Kita-Investitionen und Folgekosten für die Jahre 2021/22 ff. gebündelt, die im Februar im Stadtrat behandelt werden soll.

Damit wird die Finanzierung für neue Betreuungsplätze durch die Stadt Leipzig gegenüber den Trägern sichergestellt werden. In dieser Sammelvorlage werden die bisher noch nicht beschlossenen Projekte erfasst. Sie ist unter VII-DS-01874 im digitalen Ratsinformationssystem zu finden.

Entwicklung bis 2030 im Blick

Das langfristige Entwicklungskonzept dient, vorausschauend bis zum Jahr 2030, als strategische Grundlage für den weiteren quantitativen und qualitativen Ausbau der Betreuungsinfrastruktur. Es dient der Umsetzung der strategischen Ziele des Integrierten Stadtentwicklungskonzept „Leipzig 2030“ auf diesem Gebiet. Zu den Grundsätzen dieses Konzeptes zählt die inklusive und wohnortnahe Betreuung und Förderung behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder im Bereich der frühkindlichen Bildung.

Handlungsbedarf wird besonders in den Versorgungsräumen Westliches Zentrum, Innerer Westen, Nordwest und Innerer Osten (nicht mit den Stadtteilen identisch) gesehen.
Eine Schwerpunktaufgabe zeichnet sich in der Erneuerung von Bestandseinrichtungen ab. 138 Kitas sind im Eigentum der Stadt Leipzig. 96 von ihnen mit insgesamt 10.762 Plätzen haben einen komplexen Sanierungsbedarf, darunter sind Villen, DDR-Plattenbauten (Kiko) oder andere Typenbauten.

Bereits jetzt in der Sanierung sind die Kitas in der Theodor-Neubauer-Straße 18 und in der Ferdinand-Rhode-Straße 17/17a. 15 weitere sind in Planung.
Wesentliche Analysen des langfristigen Entwicklungskonzeptes sollen spätestens in zwei Jahren überprüft und gegebenenfalls nachgesteuert werden. Planmäßig nach fünf Jahren wird eine erneute Fortschreibung des Konzeptes erfolgen.

Das langfristige Entwicklungskonzept, das ebenfalls noch vom Stadtrat behandelt wird, ist unter VII-DS-01767 im digitalen Ratsinformationssystem zu finden.

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