Auch wenn die Corona-Pandemie vorherrschendes Thema im Gesundheitsbereich ist, sollte ein weltweiter Aktionstag am 4. Februar nicht aus dem Fokus geraten. Am Weltkrebstag stehen die Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen im Mittelpunkt. Das Thema Blutspende ist mit dem Aktionstag eng verlinkt.

Krebspatienten sind auf Blutspenden angewiesen

Krebspatienten haben einen sehr hohen Bedarf für die Transfusion von Blutbestandteilen, wie Erythrozyten, Thrombozyten und Blutplasma. Die Gründe hierfür sind vielschichtig

  • Tumore haben ein hohes Blutungsrisiko, z.B. bei Tumoren des Gastrointestinaltraktes
  • auch die Krebstherapien selbst führen zu einem Blutverlust, z.B. im Rahmen von Operationen, oder zu einer Blutarmut, wie z.B. als Folge von radioaktiver Bestrahlung oder zellschädigender Krebsmedikamente

Deshalb werden allein rund ein Fünftel (19 %) aller gewonnenen Blutspenden im Bereich der Onkologie benötigt und der Bedarf an Blutpräparaten steigt. DRK-Blutspender sind wichtige Unterstützer für Krebspatienten, ihr soziales Engagement ist unverzichtbar. Auch in der Pandemie werden viele Tumor-Patienten in den Kliniken der Region onkologisch behandelt und benötigen deshalb regelmäßig Blutpräparate aus Spenderblut.

An jedem Werktag bietet der DRK-Blutspendedienst Blutspendetermine in seinem gesamten Versorgungsgebiet an: https://www.blutspende-nordost.de/blutspendetermine/

Prof. Dr. med. Torsten Tonn, Medizinischer Geschäftsführer des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost appelliert an die gesunde Bevölkerung, mit einer Blutspende zu helfen: „In der Krebstherapie sind in den letzten Jahren enorme Fortschritte erzielt worden. In vielen Fällen gelingt es heute den Krebs über einen längeren Zeitraum zu kontrollieren und dem Patienten Lebensqualität zu erhalten.

Was kaum jemand weiß ist, dass Blutprodukte aus Blutspenden ein wichtiger Bestandteil dieser Krebsbehandlungen und Erfolge sind! Schon heute wird jede 5. Blutspende für die Versorgung von Krebspatienten benötigt und wir gehen davon aus, dass dieser Anteil auf Grund der demographischen Entwicklung zukünftig noch steigen wird“.

Weltkrebstag

Ins Leben gerufen wurde der Aktionstag erstmals 2000 von der Welt-Krebsorganisation UICC, seit 2006 wird er als Aktionstag weltweit begangen und soll die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Erforschung, Vorbeugung und Behandlung von Krebserkrankungen lenken. Jedes Jahr erkranken laut Robert-Koch-Institut etwa 510.000 Menschen neu an Krebs. Doch immer mehr Menschen können mit der Krankheit länger leben oder sie sogar ganz besiegen.

Aktuelle Versorgungssituation mit Blutpräparaten

Derzeit ist die Versorgungssituation mit lebensrettenden Blutpräparaten stabil, die aktuelle Unsicherheit über die weitere Entwicklung des Infektionsgeschehens kann die Situation jedoch kurzfristig verändern. Deshalb sind kontinuierliche Blutspenden unerlässlich. Mit einer Blutspende kann bis zu drei Schwerkranken oder Verletzten geholfen werden.

Ziel ist es, die Versorgung schwerkranker Patienten (Hinweis: die Behandlung von Covid-19-Erkrankten erfolgt in der Regel nicht mit Blutpräparaten) in den Kliniken der Region unter allen Umständen sicherzustellen. Allein in Sachsen werden an jedem Werktag rund 650 Blutspenden benötigt, um die Patientenversorgung zu sichern.

Einige Blutbestandteile (Blutplättchen), die als Medikament aus der Blutspende gewonnen werden, sind nur max. fünf Tage haltbar, deshalb ist es wichtig, dass über die kommenden Wochen kontinuierlich gespendet wird.

Dabei gelten folgende Regeln:

  • Eine verpflichtende Online-Terminreservierung vorab ist Teil des Sicherheitskonzeptes: https://terminreservierung.blutspende-nordost.de/ – sie hilft, die Anzahl von Anwesenden auf Terminen zu steuern und die Abstandsregeln einhalten zu können. Alle angebotenen Termine sind im Internet einsehbar unter www.blutspende-nordost.de – weitere Auskünfte erteilt die kostenlose Hotline unter 0800 11 949 11.
  • Personen mit Erkältungssymptomen, Fieber und Durchfall werden nicht zur Blutspende zugelassen. Ebenso Personen, die in der vergangenen zwei Wochen Kontakt zu Covid-19-Erkrankten hatten oder im Ausland waren. Es wird gebeten, dass sie die Termine gar nicht erst aufsuchen.
  • BlutspenderInnen sollen bitte den Personalausweis, den Blutspendeausweis (wenn vorhanden) und ggf. das Einladungsschreiben des DRK-Blutspendedienstes bzw. die Terminbestätigung mit sich führen und auf Nachfrage vorweisen können

Mit Sicherheit Blut spenden

Um das Ansteckungsrisiko für Blutspender, Personal und Ehrenamt auf Blutspendeterminen so gering wie möglich zu halten, werden die entsprechenden Maßnahmen der aktuellen Pandemiephase ständig angepasst.

Aktuell bestehen die Maßnahmen in Zugangskontrolle, Kurzanamnese, messen der Körpertemperatur, Hand- und Flächendesinfektion sowie dem Tragen von medizinischem Mundschutz von Personal, Ehrenamt und SpenderInnen sowie größtmöglicher Vereinzelung durch Abstände im gesamten Ablauf der Blutspende. Allen Spendern wird eine medizinische Mundnasenschutzmaske ausgehändigt.

Auch wichtig zu wissen: Blutspenden werden weiterhin n i c h t auf SARS-CoV-2 untersucht. Gemäß Mitteilung des RKI ist eine Übertragung von SARS-CoV-2 durch Blut derzeit nicht anzunehmen, weil das Virus bei symptomlosen Personen im Blut nicht nachweisbar ist. Der Hauptübertragungsweg des SARS-CoV-2 ist die Tröpfcheninfektion. Eine Testung der Spenden wird daher aktuell nicht praktiziert.

Alle Fragen zum Thema Blutspende und Corona-Virus: https://www.blutspende-nordost.de/informationen-zum-coronavirus/

Wer darf Blut spenden?

Blutspender müssen mindestens 18 Jahre alt und gesund sein. Spendewillige mit Symptomen werden nicht zur Blutspende zugelassen und gebeten nicht auf Terminen zu erscheinen. Bei der ersten Spende sollte ein Alter von 65 nicht überschritten werden. Bis zum 73. Geburtstag ist derzeit eine Blutspende möglich, vorausgesetzt der Gesundheitszustand lässt dies zu.

Bei einer ärztlichen Voruntersuchung wird die Eignung zur Blutspende jeweils tagesaktuell geprüft. Bis zu sechs Mal innerhalb eines Jahres dürfen gesunde Männer spenden, Frauen bis zu vier Mal innerhalb von 12 Monaten. Zwischen zwei Spenden liegen mindestens acht Wochen. Bitte zur Blutspende den Personalausweis mitbringen!

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