Die ersten Schwalben sind aus ihren Überwinterungsgebieten in Afrika zu ihren Brutplätzen in Sachsen zurückgekehrt: Bereits im März wurden dem NABU Sachsen vereinzelte Beobachtungen von  Rauchschwalben gemeldet, die immer etwas früher da sind als Mehlschwalben.

In den nächsten Tagen und Wochen ist überall mit der Rückkehr der als Glücksboten bekannten Schwalben zu rechnen, bis Mitte Mai treffen auch die Nachzügler ein. „Und wie in jedem Jahr bitten wir die Bevölkerung, jeden gesichteten Nistplatz an uns zu melden“, erklärt Ina Ebert vom NABU Sachsen, „denn dies ermöglicht Rückschlüsse auf die aktuellen Vorkommen und Bestände.“

Die schönsten Fotos von Brutstätten werden prämiert

Außerdem ruft der NABU in diesem Jahr dazu auf, Schwalbenbrutplätze in Sachsen zu fotografieren und mit Ortsbeschreibung bis 14. Mai per Mail an landesverband@NABU-Sachsen.de zu senden. „Das können bereits bestehende Nester aus vergangenen Jahren, ein Nestneubau oder  außergewöhnliche Brutplätze sein“, sagt Ina Ebert. „Unter allen Einsendungen zeichnen wir die zehn schönsten mit Schwalbenkunstnestern zur Unterstützung weiterer Schwalbenansiedlungen vor Ort aus.“

Dass die Sächsinnen und Sachsen ein großes Herz für Schwalben haben, weiß Ebert: „Davon zeugen ihr vielfältiges Engagement und ihre Toleranz gegenüber den tierischen Mitbewohnern wie beispielsweise die geöffneten Stalltüren und -fenster, insektenfördernde Naturgärten, Kotbrettchen zum Schutz vor Verschmutzung, aber auch selbstgebaute Kunstnester und Schwalbenhäuser.“

Besonders freut sich der NABU Sachsen darüber, dass in fünf Jahren schon mehr als 800 Bewerbungen für die Plakette „Hier sind Schwalben willkommen“ eingegangen sind. Diese Auszeichnung, zu der eine umfangreiche Schwalbenmappe gehört, überreicht der NABU Sachsen schon seit Sommer 2016 an Schwalbenfreundinnen und -freunde. Dabei spielt es keine Rolle, ob nur ein einziges Schwalbennest vorhanden ist oder 280 Nester wie im Reiterhof und Waldhotel Seelitz, den der NABU Erzgebirge im Herbst 2020 ehrte.

Bei der Bewerbung für die Plakette bittet der NABU darum, neben eigenen Schutzmaßnahmen für Schwalben auch die Anzahl und Art der Nester sowie die Anzahl der Brutpaare zu nennen.

Ortstreue Baumeister

Schwalben sind sehr ortstreu und nutzen gern ihre alten Lehmnester wiederholt zur Aufzucht ihrer Jungen. Ohne Zeitverzug werden sie nach ihrer Ankunft ihre Quartiere ausbessern oder auch neue bauen. Deshalb empfiehlt der NABU Sachsen, darauf zu achten, dass in der Nähe genügend Baumaterial zur Verfügung steht. Wo Lehmpfützen fehlen, kann in Blumentöpfen oder Blumenschalen Lehm angeboten werden.

Wichtige Voraussetzung ist, dass der Lehm stets feucht gehalten wird. Das Bundesnaturschutzgesetz stellt im § 44 Rauch-, Mehl- und Uferschwalben unter besonderen Schutz. Ihre Fortpflanzungs- und Ruhestätten dürfen nicht aus der Natur entnommen, beschädigt oder zerstört werden.

„Schwalben willkommen“ wird gefördert durch den Naturschutzfonds der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt.

Informationen zum Schwalbenschutz und zur Bewerbung für die Plakette „Hier sind Schwalben willkommen“: www.schwalben.NABU-Sachsen.de

Schwalben melden oder Plakette beantragen unter: www.sachsen.NABU.de/tiereundpflanzen/voegel/schwalben/29796.html

Bewerbungsformular mit Schwalben-Faltblatt beim NABU Sachsen telefonisch anfordern unter: 0341 337415-0

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