„Einsamkeit“ in Zeiten amtlich angeordneter Isolation oder auch als Folge allgemeiner Kontaktbeschränkungen: Geht sie einher mit der Vernachlässigung einer gesunden Lebensweise, erhöht sich das Risiko für einen Schlaganfall! Darauf weisen die Experten des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) anlässlich des „Tages gegen den Schlaganfall“ am 10. Mai hin.

Die bundesweite Initiative stellt in diesem Jahr „Einsamkeit“ als eine Folge der Corona-Pandemie mit gravierenden Auswirkungen auf die Erkrankung ins Zentrum der Aufmerksamkeit.

Mit dem 24. Leipziger Schlaganfalltag bringt das UKL am 8. Mai Experten der Akutbehandlung und Nachsorge zusammen und ermöglicht den Austausch zu aktuellen Herausforderungen in der Versorgung.

Die „Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe“ stellt den bundesweiten „Tag gegen den Schlaganfall“ in diesem Jahr unter das Motto „Einsamkeit“ und richtet den Fokus damit auf eine Folge der Corona-Pandemie, die im medizinischen Kontext bisher wenig Beachtung findet: Ungesunder Lebensstil plus Einsamkeit erhöht das Risiko eines „Schlages“.

„Hinzu kommt, dass Schlaganfälle teilweise zu spät bemerkt oder gar nicht behandelt werden“, erklärt Prof. Dominik Michalski, Oberarzt der Schlaganfallspezialstation (Stroke Unit) am UKL, „da geringe Symptome nicht ernst genommen werden oder aus einer vermeintlichen Sorge vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus es nicht zu einer Vorstellung im Krankenhaus kommt.“

Neben diesen coronabedingten Auswirkungen auf die Akutbehandlung von Schlaganfällen, führt Einsamkeit auch zu Nachteilen für das Leben nach einem Schlaganfall: „In der Schlaganfallnachsorge sind Kontakte mit Therapeuten sowie regelmäßige ärztliche Verlaufsbeurteilungen wichtig, um weiter bestehende Einschränkungen wie Lähmungen zu reduzieren und die Therapie anpassen zu können“, betont Prof. Michalski. „Auch helfen derartige Kontakte, die Probleme, die sich durch Einsamkeit ergeben, zu erkennen und abzumildern“, so der UKL-Experte.

„Leipziger Schlaganfalltag“: Neurovaskuläres Netzwerk INNSA wird vorgestellt

Einreihen in die bundesweite Initiative wird sich der „Leipziger Schlaganfalltag“ am Sonnabend, 8. Mai, den die Klinik und Poliklinik für Neurolgie des UKL bereits zum 24. Mal durchführt. Prof. Joseph Claßen, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie, und Prof. Dominik Michalski laden dann zu einer Online-Veranstaltung ein, bei der sich Mediziner und Wissenschaftler zum Stand der Akutversorgung des Schlaganfalls austauschen.

Ein weiteren Schwerpunkt soll die Schlaganfallnachsorge sein. Die Gesprächsthemen reichen dabei von der optimalen Bludruck- und Blutzuckereinstellung bis hin zur struktrurierten Nachsorge. „Ein vielfältiges Programm mit überregional anerkannten Rednern und unter Einbeziehung des Rettungsdienstes des Bereichs Leipzig: So möchten wir das Thema Schlaganfall umfassend abbilden und die Herausforderungen der Corona-Pandemie diskutieren“, so die Profs. Claßen und Michalski.

Gerade weil in Zeiten wie diesen eine funktionierende Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Behandlungszentren wichtig sei, um eine optimale Versorgung flächendeckend zu gewährleisten, gebe es auf der Veranstaltung auch einen Überblick über das seit Dezember 2020 arbeitende Neurovaskuläre Netzwerk (INNSA), ergänzt Klinikdirektor Prof. Claßen.

Eingeladen zur Teilnahme am virtuellen „Leipziger Schlaganfalltag“ sind alle an der Schlaganfallversorgung im ambulanten und stationären Bereich Mitwirkenden.,

24. Leipziger Schlaganfalltag
Sonnabend, 8. Mai 2021
10 bis 14 Uhr,
https://ukl-live.de/schlaganfalltag

Eine Anmeldung vorab ist nicht erforderlich.

 

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