Das Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) in Leipzig präsentiert am kommenden Mittwoch, den 14.07.2021, seine digitale Ringvorlesung im Sommersemester 2021 unter dem Titel „Menschen, Wissen, Waren: Die Schwarzmeerregion als Kooperations- und Konfliktraum 1453–2014“ mit dem Vortrag: „Ein Russischer oder Türkischer (Binnen-)See? Aktuelle geopolitische Schwarzmeerdebatten in Russland und der Türkei“

Referent: PD Dr. Zaur Gasimov (Bonn), Mittwoch, 14. Juli 2021, 17 Uhr. Die Veranstaltung wird über zoom realisiert, wir bitten um Anmeldung: https://bit.ly/3yFmlbF

Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei.

Das Schwarze Meer hat für die Anrainerstaaten eine besondere Bedeutung. National-konservative Kreise in der Türkei verweisen gerne auf die Zeit, als das Schwarze Meer ein ›Binnensee‹ innerhalb des osmanischen imperialen Staatsgebildes war, in den intellektuellen Diskursen in Russland spielen die russische Expansion und Eroberung der nördlichen, östlichen und teils südöstlichen Küste des Schwarzen Meers im 18.-19. Jahrhundert bis heute eine signifikante Rolle. Der Vortrag widmet sich der gegenwärtigen Debatte über den Platz und die Rolle des Schwarzen Meeres in den geopolitischen sowie (geo-)poetischen Diskursen in der Türkei und Russland.

Zaur Gasimov studierte Internationale Beziehungen, Völkerrecht und Geschichte in Baku, Berlin und Eichstätt. In seiner Habilitation beschäftigte er sich mit Ideenzirkulation zwischen Russland, Europa und der Türkei während des 20. Jahrhunderts. Heute forscht er im Rahmen eines DFG-Projekts zur osteuropäisch-türkischen Verflechtung im Bereich Sprach- und Geschichtswissenschaft an der Abteilung Osteuropäische Geschichte der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

Ein Vortrag in Zusammenarbeit mit der Südosteuropa-Gesellschaft, München.

Die GWZO-Ringvorlesung im Sommersemester 2021

Von der Eroberung der byzantinischen Hauptstadt Konstantinopel (heute Istanbul) durch Sultan Mehmed II. im Jahr 1453 bis zur Invasion, Okkupation und Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch die benachbarte Russländische Föderation 2014 blieb der circumpontische Bereich ein intensiv genutzter Transitraum für Menschen, Waren und Wissen. Die Ringvorlesung richtet u.a. den Blick aus transosmanischer Perspektive insgesamt auf die Vermittlungsfunktion der Schwarzmeerregion im großräumigen Zusammenhang zwischen Russland, Iran und der Türkei bzw. dem Osmanischen Reich.

Die Ringvorlesung findet im Rahmen des Forschungskolloquiums des Lehrstuhls für Ost- und Südosteuropäische Geschichte an der Universität Leipzig statt.

Konzeption:

Prof. Dr. Stefan Rohdewald (Universität Leipzig)
Prof. Dr. Stefan Troebst i. R. (Berlin)

Gesamtprogramm der Ringvorlesung | https://bit.ly/2QCnlMC

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