Zwischen dem frühen Samstagnachmittag (17.7.) und dem späten Abend sind in Sachsen lokal begrenzt unwetterartige Starkregen mit bis zu 120 Litern je Quadratmeter in 24 Stunden gefallen, haben Fließgewässer in kürzester Zeit stark ansteigen lassen und lokal zu Überschwemmungen, Schäden und Unterbrechungen der Verkehrsinfrastruktur geführt.

Vor allem in Ostsachsen fielen die Niederschläge in die Kategorie „extreme Unwetter“ und führten zu starken Überflutungen und zur Überschreitung der Alarmstufen-Richtwerte 3 und 4. Besonders betroffen waren dabei die Einzugsgebiete von Sebnitz, Polenz, Lachsbach und Kirnitzsch sowie kleinere linkselbische Zuflüsse in der Sächsischen Schweiz. Ebenso waren das Lausitzer Bergland und Zittauer Gebirge betroffen. Ein überregionales Hochwassergeschehen bildete sich nicht aus.

Dazu Umwelt- und Klimaschutzminister Wolfram Günther: „Die Unwetter am Samstag wecken böse Erinnerungen an die sächsischen Hochwasserlagen vergangener Jahre. Vor allem in der Sächsischen Schweiz, aber auch anderswo sind Anwohnerinnen und Anwohner wieder einmal von Überflutungsschäden, von Erdrutschen, Geröll und Schlamm betroffen. Jeder einzelne Schaden ist schmerzlich. Der Freistaat arbeitet gemeinsam mit allen anderen Zuständigen an der raschen Beseitigung der Schäden.

Die Beteiligten im Hochwasserschutz haben mit einer gewissen Anspannung, aber konzentriert und unaufgeregt gehandelt. Die Anlagen für den Hochwasserschutz haben funktioniert. Sachsen hat seit den schmerzlichen Hochwassern von 2002, 2010 und 2013 viele Abläufe angepasst und viel Erfahrungswissen gesammelt. Das ist einer der Gründe, warum an diesem Wochenende Schlimmeres verhindert werden konnte. Ich danke allen Helferinnen und Helfern vor Ort, den Einsatzkräften, den Verantwortlichen in den Kommunen und Landkreisen und den Verantwortlichen für den Hochwasserschutz.“

An der Talsperre Quitzdorf wurde durch den wasserwirtschaftlichen Bereitschaftsdienst der Landestalsperrenverwaltung ein Pumpenausfall am Samstagnachmittag umgehend behoben. An der Lausitzer Neiße wurde in Abstimmung mit dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales der Zaun auf den Neißedeichen gegen die Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest nach Durchfluss der Strömungsspitze instandgesetzt.

Die wasserwirtschaftlichen Bereitschaftsdienste der Landestalsperrenverwaltung haben mit schwerem Gerät und in Abstimmung mit dem Katastrophenschutzstab des Landkreises Sächsische Schweiz/Osterzgebirge bis in den Samstagabend hinein an Sebnitz, Lachsbach und Polenz Abflusshindernisse beseitigt und damit Gefahren für die An- und Unterlieger vermieden. Die Steuerung der Stauanlagen des Freistaates Sachsen mit ihren Hochwasserrückhalteräumen, die unter anderem in den Talsperren Bautzen und Quitzdorf in Anspruch genommen wurden, lief reibungslos.

Aufgrund der Wetterberuhigung am heutigen Tag (18.7.) geht die Hochwassergefährdung nach und nach zurück. Dennoch ist weiterhin besondere Vorsicht an Fließgewässern angebracht.

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