In Sachsens Nahrungsmittelwirtschaft arbeiten rund 32.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in etwa 360 Betrieben und erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund sechs Milliarden Euro (Stand 2020). Gerade in den ländlichen Räumen sind diese Unternehmen oft ein Anker für Beschäftigung, Wirtschaftskraft und regionale Wertschöpfung.

Damit kommt der Branche nicht nur für die Versorgung, sondern auch für Sachsens Wirtschaft insgesamt eine große Bedeutung zu. Zugleich steht die Nahrungsmittelindustrie als wachsender Wirtschaftszweig mit steigenden Beschäftigten- und Umsatzzahlen vor großen Herausforderungen. Treiber für Veränderungen in den Unternehmen und der Branche sind der demografische Wandel und damit einhergehend die Fachkräftesicherung, die Digitalisierung sowie die ökologischen und regionalspezifischen Erfordernisse.

Sachsens Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig: „Das Interesse an dem, was wir essen und trinken und wie es produziert wird, ist so hoch wie nie. Ein starkes Unternehmertum und Gute Arbeit gehören auch in der Nahrungsmittelwirtschaft Sachsens zusammen. Die Sozialpartnerschaft trägt dabei Verantwortung für mehr Nachhaltigkeit in der Branche, der Wandel liegt aber auch in der Hand der Verbraucherinnen und Verbraucher. Insgesamt benötigen wir mehr Wertschätzung für Lebensmittel, Arbeitskräfte und Unternehmen.“

Das nun erschienene Weißbuch „Nachhaltige Nahrungsmittelwirtschaft in Sachsen“ zeigt den Weg dahin auf. Zentrale Aspekte sind zum Beispiel: Wertschätzung der Lebensmittel, der Arbeitskräfte und der Unternehmen in der Branche, eine breite Beteiligung und Einbeziehung von Akteuren in den Wandel, transparente Wertschöpfungsketten, das Setzen eines ordnungspolitischen Rahmens sowie ein höheres Akzeptanzmanagement zur Mitnahme aller Bürgerinnen und Bürger in diesem Prozess.

Mehr als 50 Konferenzteilnehmer – Experten aus Unternehmen, Sozialpartner, Vertreter aus Verbänden und Innungen sowie aus der sächsischen Landespolitik – tauschten sich im April dieses Jahres auf der Branchenkonferenz „Nachhaltige Nahrungsmittelwirtschaft in Sachsen“ aus. Anknüpfend an das im Vorfeld der Konferenz erschienene Grünbuch „Qualität der Arbeit in der Nahrungsmittelwirtschaft Sachsen“ diskutierten die Teilnehmer die dort aufgezeigten Perspektiven und Positionen zur Zukunft der Branche.

Die im Grünbuch skizzierten Herausforderungen wurden vertiefend erörtert, Ansätze für Projektideen weiterentwickelt sowie um das betriebliche und berufspraktische Erfahrungswissen der Teilnehmer angereichert. Das Weißbuch fasst diesen Diskurs und die Ergebnisse der Konferenz zusammen.

Das Weißbuch „Nachhaltige Nahrungsmittelwirtschaft in Sachsen“ wurde im Rahmen des Projekts „Qualifizierung der Mitbestimmung in der Nahrungsmittelindustrie Sachsens (QuMiNaSa)“ erstellt. Das Projekt QuMiNaSa wird durch die Fachkräfterichtlinie des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) gefördert und mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossen Haushaltes. Herausgeberin des Weißbuchs ist die IMU-Institut Berlin GmbH.

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